Full text: Berliner Banken

Der Bankdirektor. 
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Namentlich das teilweise horrende Einkommen der Herren 
restaurierte sehr schnell wieder ihre öffentliche Geltung. 
Mit dem durchschnittlichen Einkommen der Bank 
direktoren dürsten die Mehrzahl der gutsituierten Bankiers 
der alten Zeit ganz gern getauscht haben. Das feste Ge 
halt, das sie beziehen, bewegt sich in der Regel allerdings 
nur zwischen 12000 und 24000 Mark. Aber die Tan 
tiemen von der eigenen Bank und von den Akttenge- 
sellschaften, deren Aufsichtsrat sie angehören, erhöhen diese 
festen Bezüge um ein ganz Wesentliches. Den jährlichen 
Verdienst des verstorbenen Adolph von Hansemann, des 
ehemaligen Geschäftsinhabers der Diskontogesellschaft, 
schätzte man allein aus dem Bankbetriebe auf 760000 Mark 
bis 1 Million. Und es gibt auch unter den jüngeren 
Bankdirektoren eine ganze Reihe, deren Einkommen man 
auf 300000 bis 500000 Mark im Zähre schätzt. 
Wenn der Bankdirektor auch formell nur ein An 
gestellter ist, so darf man seine Machtvollkommenheit doch 
nicht unterschätzen. Dem Namen nach hängt er ja von 
der Gewalt des Aufsichtsrates ab, der mit ihm den An 
stellungsvertrag schließt und ihn bei seiner Geschäftsführung 
beaufsichtigen soll. Zn Wirklichkeit aber ist das Ver 
hältnis in den allermeisten Fällen gerade bei den Banken 
doch umgekehrt. Ein nicht unerheblicher Teil der Aktien 
des Znflltuts pflegt im Besitz von Verwandten und 
Freunden der Direktoren zu sein, so daß er vor unlieb 
samen Überraschungen gesichert ist. Natürlich hängt seine 
Posillon von dem Grade des Ansehens, das er in Fach 
kreisen genießt, und von der Tüchtigkeit außerdem ab. 
Aber die finanzielle Machtstellung in der Generalver 
sammlung ermöglicht doch unleugbar manchem wenig Be 
gabten, seine Stellung, in die er durch Protektton oder 
seltener durch die Anciennität gelangt ist, festzuhalten. 
Die Protektton spielt natürlich auch bei Besetzung der
	        
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