M: dieser Erkenntnis waren seinem ganzem vorher
mit so vielem Eifer vertretenem Vorschlage der
Verstaatlichung des Bodens durch Ankauf die Grundla-
gen entzogen worden. Flürscheim hatte aber auch keinen
anderen aussichtvolleren Vorschlag ausfindig machen
können. Er konnte nur wieder auf die von Adolph Wag-
ner in seiner Grundlegung § 341 wiederholte Forderung
einer staatlichen u n d kommunalen Besteuerung des
städtischen Grundrentenzuwachses hinweisen und diesem
Vorschlage die schon erwähnten einer Änderung des Erb-
rechts, einer Erbschaftsteuer und eines Hypotheken- und
Bankmonopols hinzufügen, ohne auf Einzelheiten ein-
zugehen.
Die Hauptaufgabe der Kämpfer für die große Reform
sollte nach Flürsscheim sein, die öffentliche Meinung über
ihre Bedeutung aufzuklären. Sei es gelungen, dieser
klarzumachen, wie infolge der direkten und indirekten
Wirkungen des privaten Bodeneigentums unsere Ge-
meinwesen dem Abgrunde zustürmten, so sei unsere Auf-
gabe eigentlich erfüllt. Die Mittel und Wege der Abhilfe
würden von selbst gefunden werden, wenn die Dringlich-
keit der Gefahr und ihr Sitz klar erkannt worden sei (S.
583). Diese Ansicht war schon zwanzig Jahre vor ihm
von den Sozialdemokraten in Basel geäußert worden.
Es kam in diesen Sätzen im Grunde nur seine Verlegen-
heit zum Ausdruck, einstweilen keine Mittel angeben zu
können, die zum Ziele führen konnten.
M Us wirken in seinem Buch die gar zu umfang-
reichen Auszüge aus Büchern und Zeitungen und
die langen Anmerkungen. Trotz der Anhäufung des
Stoffes ist das fehlen eines klar erkannten Zieles deut-
lich erkennbar. Die mehr anregende und kritische als
systematisch aufbauende Art Flürscheims ist in diesem
Buch mehr hervorgetreten als in seinen anderen Schrif-
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