ihm. Deshalb ist es sehr bedauerlich gewesen, daß Flür-
scheim schon nach den ersten Schwierigkeiten, die sich uns
boten, den einzigen Erfolg versprechenden Weg, den er
bei der Gründung des Bundes für Bodenbesitzreform ge-
wählt hatte, verlassen und andere eingeschlagen hat, die
ihn nie zu dem ersehntem Ziele führen konnten.
Hätte er sich mit uns darauf beschränkt, zunächst dem
Großkapital die spekulative Anlage in Bodenwerten zu
erschweren, der Hypothek den Platz wiederzugeben, den
sie einst gehabt hat, den einer vorübergehend aufgenom-
menen und bald zu tilgenden Schuld, und der staatlichen
Gemeinschaft die Einkünfte zuzuführen, die ihr eine Til-
gung der Reichs-, Staats- und Gemeindeschulden ermög-
lichen, so würde er bald gefunden haben, daß diese Mittel
uns langsam aber sicher vorwärts führen müßten. Mit
der Gewißheit, daß dem Kapital in absehbarer Zeit nur
nochv er g än g l i ch e Werte zur Verfügung stehen wer-
den, würde auch der Albdruck des Zinseszinses von uns
genommen werden. Es ist schade, daß er das nicht ein-
gesehen hat.
In der neuen Welt.
" im Jahr 1892 hatte Flürscheim einige Auf-
sätze über die von Albert Kimsey Owen, einem Na-
mensvetter des berühmten Robert Owen, an der Bucht
von Topolobambo im Staate Sinaloa im westlichem
Mexiko geplanten Ansiedlungen veröffentlicht und hatte
zur Mitarbeit aufgefordert. Er beschloß trotz meines
dringenden abratens, seine Kraft und sein Vermögen
nicht an eine so unsichere Sache zu setzen, anfangs 1898
nach Mexiko zu fahren und sich daran zu beteiligen.
Das Unternehmen ist gescheitert. Flürscheim ist nach
Europa zurückgekehrt. Er hat sich aber, weil er in der
Bodenfrage kein schnell wirkendes Mittel ausfindig
machen konnte, immer mehr dem Währungproblem zuge-
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