„Der Staat kauft den ganzen Grundbessit zu einem fest-
zusetzendem Werte. Dieser Wert kann bestimmt werden ent-
weder durch Schätzung, durch den Steuerkapitalwert oder
durch die Kapitalisierung der Durchschnitteinkünfte der letten
3, 5 oder 10 Jahre. (S. 213.)
Zu gleicher Zeit emitiert der Staat durch Auslosung rück-
zahlbare Pfandbriefe zu 89/9 oder 21/,%/9 verzinslich garan-
tiert durch die für den Ertrag gekauften Bodenwerte.
Die Besitzer der 75 resp. 100 Milliarden Kassen-Gutscheine
sind nun vor allem genötigt, eine Anlage für ihr plötzlich
flüssig gewordenes Kapital zu suchen."“ (S. 215.)
E' eiserne Notwendigkeit werde die Besitzer der Re-
gierungschatzscheine zwingen, die neuen Pfandbriefe
zu kaufen, auch wenn sie statt zu 3% oder 22%, auch nur
zu 27, ausgegeben würden. Der Staat würde dadurch
eine Zinsersparnis von mindesten 1% v. H. erzielen, mit
der er in 37 Jahren die ganze Schuld amortisieren könne
(S. 224). Ehe noch das Jahrhundert zu ende gegangen
sein würde, wäre der Staat im Besitz seines Grund und
Bodens, ohne jemanden seines Eigentums beraubt zu
haben (S. 225) :
„So bald d em Zins fuß in der Grundrente
sein einziger Halt genommen ist, muß er
stetig ssink en." (S. 290.)
Der Unterschied gegen Henry George tritt deutlich zu-
tage. Während George von der Wegnahme der Grund-
rente steigende Erträge für Kapital und Arbeit erwartet
hatte, kam Flürscheim hinsichtlich des Kapitals zu an-
deren Schlüssen. Er war der Ansicht, daß der Zins, so-
bald der Grund und Boden in den Besitz der Gesamtheit
gelangt sei, schnell fallen müsse, denn keine Hypothek,
kein sicheres Grund- und Bodenpapier, keine Staatsschuld-
verschreibung sichere dem Kapital eine gute Anlagemög-
lichkeit (S. 291). Mit dem „Sesam öffne dich“ der Ver-
staatlichung des Grund und Bodens würden auf einen
Schlag zwischen Nordsee und Alpen, zwischen Weichsel
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