Full text: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung

Viertes Kapitel. 
Der nehmergewi der Meh A 
er Unternehmergewinn oder Mehrwert.‘) 
In den ersten drei Kapiteln wurde die Grundlage geschaffen, auf 
der alles ruht, was noch folgen soll. Als erstes Ergebnis fällt uns 
eine Erklärung des Unternehmergewinns zu und zwar so leicht und 
natürlich, daß ich es, um diesem Kapitel Kürze und Einfachheit zu 
wahren, vorziehe, einige schwierigere Erörterungen, die eigentlich 
hierher gehören, in den Zusammenhang des nächsten zu stellen, in 
dem dann die festesten Knoten in Einem gelöst werden mögen. Der 
Unternehmergewinn ist ein Kostenüberschuß. Zunächst vom Stand- 
unkt des Unternehmers. Wie uns eine so lange Reihe von National- 
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ökonomen schon gesagt haben, ist er die Differenz zwischen Erlös und 
Ausgang in einem geschäftlichen Betriebe. So oberflächlich diese 
Definition ist, genügt sie doch als Anfangspunkt. Unter „Ausgang“ 
verstehen wir hier alle Auslagen, die die Produktion direkt oder in- 
direkt dem Unternehmer verursacht. Dabei ist festzuhalten, daß ein 
angemessener Lohn für eigentliche Arbeitsleistungen des Unter- 
nehmers, sowie eine angemessene Grundrente für etwa ihm ge- 
hörigen Boden, endlich eine Risikoprämie dazuzurechnen ist. Hin- 
gegen bestehe ich hier nicht darauf, daß der Kapitalzins aus diesen 
Kosten ausgeschlossen werde: Tatsächlich erscheint er ja unter ihnen 
entweder wirklich oder, wenn das Kapital dem Unternehmer selbst 
gehört, rechnungsmäßig in derselben Weise, wie dessen persönlicher 
Arbeitslohn oder dessen Rente von eignem Grund und Boden. Das 
1 Die wichtigsten Unternehmergewinntheorien lassen sich mit folgenden un- 
mittelbar verständlichen Bezeichnungen charakterisieren: Friktionstheorie, Arbeits- 
lohntheorie, Risikotheorie, Differenzialrententheorie. Ich weise hier auf ihre Dis- 
kussion in „Wesen“ III. Buch hin und gehe um so weniger in eine Kritik der- 
selben ein, als sich eine solche in wesentlichen Punkten aus den Darlegungen 
dieses Kapitels von selbst ergibt. Dogmengeschichtliches bei Pierstorff und bei 
Mataja. Gleich hier sei J. B. Clark zitiert, dessen Theorie der unsern am nächsten 
steht; vgl. seine Essentials of economic theory.
	        
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