Full text: Wissenschaftliches Arbeiten

Akademien. Fachwissenschaftliche Seminare 11 
6. Der große Nutzen dieser wissenschaftlichen Übungen 
liegt auf der Hand. „Eine einzige selbständige wissen- 
schaftliche Arbeit, die nach eingehenden Studien zu Papier 
gebracht wird, ist dann auch für die eigene wissenschaft- 
liche Erkenntnis und Methode von großer Bedeutung und 
wirkt anregend und fördernd auf das übrige Studium ein“). 
Derselbe Autor fügt aber mit vollem Recht hinzu: „Der 
Erfolg in den Akademien hängt ebensowie in unseren aka- 
demischen Seminarien hauptsächlich von dem Moderator, 
dem Leiter, ab. Wenn er für sein Fach begeistern kann, 
wenn er die vielen interessanten Fragen aufzuschließen ver- 
mag, die oft in einem ganz abstrakten Thema verborgen 
sind, wenn er dabei zu eigenem selbständigen wissenschaft- 
lichen Arbeiten an der Hand der ersten Quellen anzu- 
regen versteht, dann wird der Zweck dieser Akademien 
ganz gewiß erreicht werden und es wird nie an Männern 
fehlen, die nicht allein für die Tugend, sondern auch für 
die Wissenschaft begeistert sind“ (ebd.). 
Für die näheren Bestimmungen sind die Vorschriften der Studien- 
ordnung von 1599 und 1832 zu vergleichen (bei @. M. Pachtler, Ratio 
studiorum et institutiones scholasticae Soc. Jesu 2, 460—81). Eine gute 
Zusammenstellung und Erläuterung der einzelnen Punkte bietet B. Duhr, 
Studienordnung p. 128—36. — Auch für die verschiedenen Arten der 
Akademie (Akademie der Grammatiker, der Humanisten und Rheto- 
Tiker, der Philosophen und Theologen) möge der Hinweis auf diese 
Bestimmungen genügen. 
4. Fachwissenschaftliche Seminare. Während 
die Disputationen für alle Studierenden und die eigent- 
lichen Akademien wenigstens für einen größeren Kreis der- 
selben bestimmt waren, sollte eine dritte Einrichtung der 
alten Schule nur jenen zugute kommen, die sich in einem 
einzelnen Fache weiterbilden oder für die Tätigkeit im Lehr- 
amte vorbereiten wollten. Auch für diese mit unseren 
Modernen Seminaren noch näher verwandten Einrichtungen 
sind wir auf die Studienordnung der Gesellschaft Jesu als 
Hauptquelle unserer Kenntnis angewiesen. 
') B. Duhr, Studienordnung 136.
	        
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