Full text: Forstwirtschafts-Politik

V 1 Vorwort. 
muß dem Gewissen des einzelnen die Entscheidung lassen. Das ist das Schicksal der Forst- 
wirtschaftspolitik sowohl wie der Wirtschaftspolitik schlechthin, der Medizin sowohl wie der 
Pädagogik und der Technologie und jeder anderen praktischen Wissenschaft. ~ Aber nicht 
nur um die Me th o do lo g i e, auch um die in innigem Zusammenhang mit ihr stehende 
Sy ste matik ist es nach der unmaßgeblichen Privatansicht des Verfassers in der Forst- 
wirtschaftspolitik nicht zum besten bestellt. Eine dem Gegenstand und den Methoden 
angemessene Gliederung ist nirgends zu finden. In dem Endres schen Handbuch werden 
dreizehn Kapitel n e b e n einander gestellt, unverknüpft durch ein übergreifendes um- 
fassendes Gedankenband. Auf die „Sache“, so sagt man zu seiner Entschuldigung, käme 
es an und nicht auf die Einteilung. Was ist aber eine ungegliederte „Sache“ ? Ein 
Nichts – ein Chaos! Erst durch die Gliederung wird sie zur „Sache“. ~ Wer als 
Lehrer der akademischen Jugend tätig ist, der weiß, wie sehr das Verständnis der Wissen- 
schaft durch eine klare, dem Gegenstand der Wissenschaft gemäße Gliederung gefördert 
wird. Der Verfasser hat sich deshalb seit Beginn seiner Lehrtätigkeit um den Aufbau 
einer solchen Gliederung redlich bemüht und glaubt gerade in dieser Hinsicht in diesem 
Buche einiges zum Fortschritt der Forstwirtschaftspolitik beigetragen zu haben. ~ Im 
übrigen ging sein Streben dahin, in gedrängter Kürze einen Überblick über das ganze, 
außerordentlich reichhaltige Material zu geben und hierbei unter Ausscheidung aller älteren, 
längst überwundenen Anschauungen und Verhältnisse den aktuellen Standpunkt zu wahren. 
Der Rahmen des Werkes, das ~ wie gesagt ~ kein Handbuch, sondern ein Grundriß sein 
will, erlaubte es dem Verfasser nicht, auf die Darstellung des historischen Entwicklungsganges 
und des geschichtlichen Werdens der Probleme näher einzugehen. Eine weitere bewußte 
Beschränkung des Werkes liegt darin, daß es sich in der Hauptsache auf der Basis der 
deutschen Verhältnisse aufbaut, die Verhältnisse in anderen Ländern aber nur ganz kurz und 
nur insoweit heranzieht, als sie für das Verständnis der deutschen Forstwirtsschaftspolitik 
von Bedeutung sind. 
Gi e ß en, 1926. 
Der Verfasser.
	        
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