farbenanstrich herstellen und soll ihn auch in der Sonnenhitze mög:
lichst nicht ausführen, oder dann wenigstens die Flächen (an Fas-
saden) vor dem Anstrich naß machen.
Anschließend an die Kalkfarbenanstriche kann ich hier kurz die
wetterfesten Farben, Beeksche Farbe, Keimsche Farbe usw. an-
schließen. Wenn, wie es heute viel vorkommt, bunte Farben ver-
langt werden (bunte Fassaden), so kann man das natürlich mit einer
Kalkfarbe nicht gut erzielen, weil außer Blau, Oker, Kalkgrün und
Erdfarben die bunten Farben vom Kalk zerstört werden, aber für alle
diese Fabrikate werden Anweisungen für den rationellen Verbrauch
beigegeben, und um in diesem Falle Zeit zu sparen, ist es geboten, sich
genau nach diesen Vorschriften zu richten, Jedes Pfuschen mit diesen
Materialien rächt sich in der mißglückten Arbeit an Zeit und Material.
Zu achten ist auf guten Untergrund, auch wenn er Zeit kostet, auf
dünnflüssigen Anstrich und passende Witterung,
Leimfarbenanstriche und Kaseinfarbe.
Beim Leimfarbenanstrich kommt zunächst in Betracht, daß die
Materialien wirtschaftlich lagern und schnell zur Hand sind. Wenn
der Meister für jede Decke, die er streichen soll, erst 10 kg Kreide
und Leim beim Krämer holen soll, geht der Verdienst schon am
Material verloren. Man rechne einmal die Stunden im Jahre zusam-
men, welche verloren gehen, wenn der Meister nicht dafür sorgt, daß
die Materialien für die Arbeiten zeitig vorhanden sind. Dann aber
auch in der Werkstelle die Aufbewahrung! So kommt es vor, daß
z, B. der Meister die Mischfarben in Tüten auf einem Brett stehen
hat und erst 5 bis 10 Tüten aulmachen muß, bis er das Gesuchte
findet! Wenn die Werkstelle noch so klein ist, die Vorräte noch so
gering sind, sie sollen in der Werkstelle leicht zu finden und zur
Hand sein, Jede Stunde kostet Geld und wenn nur die so gewon-
Nenen Stunden zusammengehalten werden, so macht das im Jahre
eine Summe aus und manche Arbeit könnte verbilligt werden, wenn
am Material nicht so viel Zeit verloren ginge, Bei der Leimfarben-
arbeit gilt dasselbe wie bei der Kalkfarbe: zuvor guten Untergrund
Schaffen, Alte lose Farben sind stets zu entfernen, selbst wenn man
glaubt, die alte Farbe könnte man überstreichen, Es stellt sich
Meistens heraus, daß dies nicht richtig war, man muß die Arbeit
Nochmals machen, oder man verliert die Kundschaft und es ist ein
Verbrechen am heutigen Wirtschaftsleben, wenn Jemand schlechte
Arbeit liefert, wo es dem größten Teil der Kundschaft schwer wird,
überhaupt Geld für Reparaturen aufzubringen. Jede Stunde, die
SO verschwendet wird, verschlechtert die Wirtschaftslage, Hat man
aber so einen guten Untergrund geschaffen, so soll man stets, sei es
P flanzen-, Knochen- oder Lederleim oder Kaseinfarbenstrich, einen
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