außerdem eine Flasche Alkohol 95%ig und evtl, eine Flasche Äther.
Am zweckmäßigsten sind Glasflaschen von 1% Liter Inhalt mit ein-
geschliffenen Glasstopfen, Nur die Flaschen mit Natron- und Kali-
lauge werden mit Gummistopfen verschlossen. Zur Ausführung der
Proben benötigen wir ferner ein kleines Holzgestell mit etwa 1 Dut-
zend sog, Reagensgläser und am besten einen einfachen Bunsen-
brenner mit Gasschlauch, Am Fuße des Bunsenbrenners ist ein dreh-
barer, mit verschiedenen Öffnungen versehener Ring zur Regulierung
der Luftzufuhr angebracht, ganz ähnlich, wie dies auch bei allen
neueren Gaskochern der Fall ist. Die Luftzufuhr ist beim Arbeiten
mit dem Brenner stets so zu regeln, daß die Flamme nicht leuchtet,
sondern farblos und scharf brennt, Wenn kein Gasanschluß vorhan-
den ist, so läßt sich auch mit einem Spiritusbrenner auskommen.
Zum Halten der Reagensgläser beim Erhitzen über der Flamme be-
dient man sich einer einfachen Holzklammer. Manchmal ist zur Er-
kennung einer Farbe eine Glühprobe vorteilhaft, die in einem kleinen
Porzellantiegelchen ausgeführt wird, indem man dieses auf einem
Dreifuß in einem kleinen Tondreieck aufhängt und dann mit dem
Bunsenbrenner zum Glühen erhitzt. Eine Spiritusflamme ist hierzu
allerdings zu schwach, Zuletzt ist noch ein kleiner Glastrichter von
5 cm Durchmesser notwendig und dazu ein Päckchen gewöhnlicher
Rundfilter von 9 cm Durchmesser, Alle diese Gegenstände sind ohne
großen Kostenaufwand in jeder Lehrmittelanstalt oder ähnlichen Ge-
schäften erhältlich, die Säuren und Laugen in jeder Drogerie oder
Apotheke, Die Reagensflüssigkeiten sind stets rein zu verlangen,
Zur Aufbewahrung dient am besten ein besonderes kleines Tischchen,
das gleichzeitig als Arbeitsplatz für die chemischen Untersuchungen
dient, wie dies aus Abb, 1 ersichtlich ist.
Die verschiedenen Flaschen müssen natürlich mit Schildern ver-
sehen sein, die den Inhalt deutlich kennzeichnen, um Verwechs-
lungen zu verhüten, Alkohol und Äther sind als feuergefährlich an
einem besonderen Platze aufzubewahren. Diese Flaschen dürfen
niemals in der Nähe von offenen Flammen stehen oder gar geöffnet
werden; beim Arbeiten mit solchen Flüssigkeiten sind alle Flammen
vorher unbedingt zu löschen, Damit ist jede Gefahr vermieden. Zur
Prüfung eines Farbstoffes beispielsweise auf seine Löslichkeit in
irgend einer Säure oder Lauge geben wir eine kleine Messerspitze
voll davon in ein Reagensröhrchen und setzen einige ccm der ent-
Sprechenden Flüssigkeit zu. Soll die Probe erhitzt werden, so fassen
wir das Gläschen mit der Holzklammer und halten es unter 'stän-
digem, leichtem Bewegen vorsichtig in die Flamme, Dabei muß das
Gläschen immer mit der Öffnung von dem Untersuchenden — und
Natürlich auch von jeder andern etwa dabeistehenden Person —
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