ihrem Gefühlswert oder nach anderen reklamewichtigen Werten
in eine Rangreihe bringt oder wenn der Experimentator z. B.
feststellt, welches Reklameobjekt von n gegebenen den größten
Aufmerksamkeits- oder Gedächtniswert hat, welches an zweiter
Stelle steht usw. Oft wird es freilich bei solchen Wertordnungs-
methoden genügen, wenn nur das erste oder die paar ersten
Glieder der Rangreihe festgestellt werden.
Alle systematischen Untersuchungen zur Psychologie der Re-
klame, von denen bisher die Rede war, beschäftigen sich mit dem
KEinstellungswert von Reklamemitteln. Aber auch in anderer Be-
ziehung kann die Psychologie für die Reklame wichtig werden,
so besonders im Fall des Plagiats. Nachahmungen von charakte-
ristischen Reklamen anderer Firmen wirken, wenn sie als solche
erkannt werden, in der Regel unlusterzeugend und daher letzten
Endes hemmend auf die gewollte Willenswirkung der Reklame.
Sie sind also schon im eigenen geschäftlichen Interesse zu ver-
meiden. Ähnlichkeiten von Reklamemitteln verschiedener Firmen
können aber auch zu Rechtsstreitigkeiten führen. Über die hier
angedeutete Bedeutung der Psychologie für die Reklame, über
die schon H. Münsterberg 1!) gehandelt hat, spreche ich ganz am
Ende der vorliegenden Schrift 2),
*) H. Münsterberg, Psychologie und Wirtschaftsleben. 4. unveränderte
Aufl., Leipzig 1919. 8. 165.
. ?) Neuerdings sind im Zusammenhang mit dem „Anzeigen-Wettbewerb“
der Dresdener Neuesten Nachrichten und anderer Zeitungen auch noch
einige Arbeiten zur Psychologie der Reklame von H. Piorkowski, F. Giese
und M. Frank erschienen, die in der neuesten, dritten Auflage des Buches
von Th. König nicht mehr aufgeführt werden konnten. Vgl. Industrielle
Psychotechnik. 2. Jahrg., November 1925. Heft 11. S. 321 ff.
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