Full text: Kritische Studien zum wirtschaftlichen Problem des Zwei- und Dreischichtensystems in Hochofenbetrieben

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der Produktivität des Betriebes durch eigene ver- 
mehrte Anstrengung beitragen kann. Die beiden im 
Hochofenbetriebe wichtigsten Arbeitergruppen, die Gichter 
und Schmelzer, stehen aber nicht immer in der vollen Be- 
triebsgebundenheit unter dem Zwange betriebsgerechter 
Verrichtungen, sondern haben wegen der Eigenart des 
Hochofenprozesses in der sogenannten Arbeitsbereitschaft 
einen freien Raum zur Verfügung, um bei Störungen, die 
nicht selten vorkommen, sowie zur Bewältigung anderer 
unerwarteter Aufgaben in Aktion zu treten. Hier ist zu 
fragen, ob nicht dadurch die Möglichkeit zu einer Steige- 
rung der Leistungsintensität und -auf diese Weise der 
Produktivität des Betriebes gegeben wird. Da die Störungen 
überraschend auftreten, ist es _nicht angängig, die Arbeiter 
mit anderen fortlaufenden und festgeregelten Arbeiten zu 
beschäftigen; deshalb muß die Frage nach einer Steigerung 
der Leistungsintensität mit der Möglichkeit rechnen, daß 
der Arbeiter jederzeit von jenen Aufgaben in Anspruch 
genommen wird. Wenn daher die Verkürzung der Arbeits- 
zeit die Möglichkeit zu stärkerer Heranziehung der Arbeiter 
bietet, so muß die für diese Zeit von ihm geforderte Leistung 
jederzeit die Übernahme anderer Tätigkeit gestatten. Das 
ist. im Hochofenbetriebe nur möglich, wenn die Gestaltung 
der Leistung innerhalb ihrer Grenzen dem Arbeiter selbst 
überlassen bleibt, d.h. wenn man vom Arbeiter lediglich 
betriebssprödes Handeln fordert... Hand in Hand damit 
könnte eine Steigerung der Leistungsintensität gehen bei 
der Beseitigung von Störungen selbst, die gleichfalls ein 
betriebssprödes Handeln darstellt. Auf diese Weise ließe 
sich eine Steigerung der Produktivität erzielen, die eine 
Minderung des Lohnaufwandes herbeiführen könnte. 
Ein Beispiel dafür ergab_sich_bei der Untersuchung 
der Zeitstudien_über die Arbeitszeit der Gichter: Als die 
Erzzufuhr direkt aus dem Bergwerk zur Gichtbrücke — 
anstatt wie bisher von Gichtern — durch eine Seilbahn 
DT
	        
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