Contents: Der Niedergang der Preise und die Währungsfrage

Diese Doppelwährung mit freier Ausprägung für 
das Publikum empfehlen die Bimetal listen Deutschland 
jetzt als das Radical mittel für die Verkehrsstockung! 
Sie lassen sowohl die oben erwähnten beiden Gesetze des Weltverkehrs 
wie die von Frankreich und Belgien zu ihrem Schaden gemachten 
Erfahrungen vollkommen unberücksichtigt, als hätte man niemals 
von etwas dergleichen gehört! 
VIT. Verhandlungen im Reichstage und Landtage. 
Am 6. März 1885 kam im Reichstage der Antrag der Abge 
ordneten von Schorlemer, von Kardorff, Frege und Leuschner zur 
Verhandlung : 
„Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, die Initiative 
„zu einer Wiedereinberufung der im Jahre 1881 abge 
brochenen Münzkonferenzen zu ergreifen, um eine Wieder 
aufnahme der Ausprägung vollwichtiger Silbermünzen seitens 
„der Vereinigten Staaten, der lateinischen Münz-Union, des 
„deutschen Reiches und aller derjenigen Staaten herbeizu- 
„führen, welche sich diesen Ländern anschliessen wollen.“ 
Betreffs Englands wusste man, dass es auf derartige Vorschläge 
nicht eingehen würde. Bei den Vereinigten Staaten und der latei 
nischen Münz-Union rechnete man auf freundliches Entgegenkommen 
in Folge der Verlegenheiten, welche ihnen der Uebertiuss an Silber 
bereitete. In der zur Begründung dieses Antrages von einem der 
Antragssteller gehaltenen ungemein wortreichen Rede haben die Bi- 
metallisten ihr Programm ausführlich entwickelt. Die späteren Ver 
handlungen im Abgeordneten-Hause (Debatte v. 21-22. Januar d. J. 
bei Berathung des Etats der Zölle und Verbrauchssteuern) und im 
Reichstage am 11-12. Februar,— Antrag Huene, von Schalscha, von 
Kardorff und Genossen : 
„Die Regierungen zu ersuchen, der Währungsfrage er- 
„neut die eingehendste Prüfung zu Theil werden zu lassen 
„und dem Reichstage von dem Resultate dieser Prüfung 
„Mittheilung zu machen“, — 
sind mehr oder weniger Wiederholungen der in der ersten Rede 
vorgebrachten Gründe. Was denselben an Qualität abgeht, 
haben die bimetallistischen Redner durch ihre Quantität zu ersetzen 
gesucht; denn im Grunde sind dieselben äusserst arm an Gehalt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.