stücke den Missionsgesellschaften gehören, die an Pachtzinsen jährlich
viele Millionen einstecken. '
Vergegenwärtigt man sich die wirtschaftliche Verankerung Eng-
lands, Japans, der Vereinigten Staaten, Frankreichs usw. im Innern
Chinas, die „religiöse“ und schließlich die politische Beeinflussung
durch eine Spezialpresse — die tonangebende Presse erscheint in eng-
lischer Sprache, jede ausländische Macht gibt ein halbamtliches Blatt
englisch heraus —, so gewinnt man Einblick in die eigenartige Situa-
tion, in der sich augenblicklich der Kampf der chinesischen werktätigen
Massen entwickelt, und in die gewaltigen Schwierigkeiten, auf die die
chinesische Revolution stößt,
DIE TREIBENDEN KRÄFTE DER CHINESISCHEN
REVOLUTION
Wie sind diese treibenden Kräfte beschaffen? Welches ist die
Grundlage aller Ereignisse? Warum wechseln Personen und Regierungen
so kaleidoskopisch? Was geht vor? — China ist augenblicklich —
bildlich dargestellt — ein aufgewühltes, stürmisch erregtes Meer, In
Europa und in der USSR hatte man bisher von China eine nur sehr
unklare Vorstellung, Das größere Interesse für China begann erst,
nachdem sich dort ernste Ereignisse abgespielt hatten, d, h. etwa im
Mai 1925 — nach dem berühmten Schanghaier Streik. Das ist ver-
ständlich, denn vergleicht man die Periode von 1911 bis 1925, d, h,
die Periode nach der ersten chinesischen Revolution, mit der von 1925
bis 1927, so erkennt man, daß in den letzten zwei Jahren in China
mehr geschehen ist als in den 15 Jahren vordem, genauer; in den
letzten zwei Jahren der chinesischen Revolution ist mehr geschehen
als bis dahin in Jahrhunderten, Maßgebend dafür sind zwei Er-
scheinungen:
1. Die Industrialisierung Chinas, die zur Entstehung eines
modernen Proletariats und zur Anwendung moderner Formen des
Klassenkampfes durch die proletarischen Massen führt,
2. Das gigantische Wachstum der Bauernbewegung — hervor-
gerufen durch den außergewöhnlichen wirtschaftlichen Druck der
herrschenden Klassen auf die Bauern, Diese Bewegung der Bauern-
massen wühlt auf, erschüttert heute das bisher tote China.
BAUERNSCHAFT UND BAUERNBEWEGUNG
Ich sagte schon, daß China kein einheitliches Gebilde ist, Daher
kann man auch nicht die Bauernschaft als eine einheitliche Masse
betrachten, Nach den Berechnungen verschiedener Quellen hat China
60 bis 65 Millionen Bauernhöfe. Die außerordentlichen wirtschaft-
lichen Unterschiede, der ungleiche Grad der Entwicklung, die
ungleichen Bodenbesitzverhältnisse verhindern eine ganz China um-
fassende Charakteristik. Es sollen nur einige Gebiete und einige
wenige Ziffern angeführt werden, um die Arbeits- und Lebens-