fullscreen: Das Hotel- und Gastgewerbe

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DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE 
würde und — — ihre entzückenden neuen Kleider, Hüte und 
Hauchstrümpfe sie kleiden würden, wenn sie von der Eleganz 
und Behaglichkeit deines Speisesaales umrahmt sind. Eröffne 
einen Feldzug gegen jene Ehemänner, die in krassem Egoismus 
ihre Frauen an Sonn- und Feiertagen in die heiße Küche 
schicken. 
Wenn du in geschickt entworfenen und apart ausgeführten 
Anzeigen immer wieder hiervon erzählt hast, so kann und wird 
der Erfolg nicht ausbleiben. Beschränke dich aber nicht nur 
auf Anzeigen. Wende dich direkt an die Frauen. Komm’ ihnen 
zart entgegen, du gewinnst sie, auf mein Wort. Schreibe ihnen 
auf gut ausgestattetem Briefpapier einen liebenswürdigen 
Schreibebrief, um sie auf diese mephistophelische Weise gegen 
ihre Sonntagskocherei aufzuhetzen. Etwa so, wie ich es in 
meinem Musterbeispiel zeige. 
Diese Anregungen dürften wohl genügen. Der Phantasie des 
Lesers überlasse ich es, noch weitere Mittel und Wege zu 
finden, um zum Ziele zu kommen. So könnte zum Beispiel dem 
ersten Brief nach einigen Wochen ein zweiter folgen, wenn er 
ergebnislos war. Natürlich müßte System in diese Werbekam- 
pagne gebracht werden. Zunächst müßte man sich die Adressen 
solcher Ehepaare verschaffen, die dafür in Frage kämen. Das 
wird dem ortskundigen Hotelier und Gastwirt leicht sein. Dann 
müßte eine gewisse Kontrolle über den Erfolg ausgeübt werden. 
Hand in Hand mit den Briefen müßten apart wirkende Zeitungs- 
anzeigen gehen, die am besten in den Samstags- und Sonntags- 
ausgaben und möglichst immer am gleichen Platz zu erscheinen 
hätten. Angabe des gebotenen Menus und des Preises ist selbst- 
verständlich, die Nennung einiger besonders guter und preis- 
werter Weine, auch offener Weine, ist zu empfehlen. Natürlich 
darf man die Flinte nicht gleich ins Korn werfen, wenn der 
Erfolg nicht sogleich am ersten Sonntag im Kassenschrank 
greifbar in Erscheinung tritt. Werbungen dieser Art brauchen 
immer einige Zeit, um sich auszuwirken. Aber ich kann mir sehr 
wohl denken, daß der Enderfolg sicher und erfreulich ist. 
Denn: Ende gut, alles gut! 
Mit dieser Art Werbung können die Hoteliers und Gastwirte 
ihrer eigenen Reklamephantasie die Zügel schießen lassen. Sie 
können die Werbung genau dem Charakter ihres Hauses an- 
passen. Da aber doppelt genäht besser hält, ist es auch nötig, 
das nun folgende Kapitel aufmerksam zu studieren.
	        
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