NACH DEM THEATER... NACH DER ABENDUNTERHALTUNG 621
sondern eine wundervolle Gabe des Himmels, Ja, unsere edlen deutschen
Gewächse nehmen es mit jeder Konkurrenz auf. Man muß sie nur kennen
und schätzen.“
„Johannisberger Hölle!“ meinte die junge Dame und ihr Gesicht über-
flog ein übermütiges, halb verlegenes Lächeln. „Ein ungewöhnlicher und
ungerechter Name für ein Getränk, das uns in den Himmel zaubert.“
„In den Himmel zaubert!“ wiederholte der junge Arzt inbrünstig. „Mit
Ihnen!“ setzte er wie ein Hauch hinzu. Aber sie hatte es doch gehört und
aus ihren Augen strahlte ein seliges Leuchten. Dann tanzten sie, weich
und hingebend. Der Tanz wurde zum Gedicht, zum hohen Lied der
Liebe und zum Lobgesang auf des deutschen Rheines köstlichste Gabe:
den deutschen Wein.
Unter meinen zahlreichen Illustrationen (Musterbeispielen)
gebe ich, wie schon eingangs erwähnt, auch die stark ver-
kleinerten Reproduktionen dreier Plakate wieder, die das Er-
gebnis eines Preisausschreibens sind, daß der im Mai 1926 ge-
gründete Reichsausschuß für ‚Weinpropaganda (Sitz Berlin,
Friedrichstraße 136) erlassen hatte. Was dieser Reichsausschuß
bezweckt, sagt schon sehr deutlich sein Name, eine ausführ-
lichere Kennzeichnung erübrigt sich also. Ich überlasse es ihm,
durch sein Wirken von sich reden zu machen.