weniger als fünf spätere Systeme oder Richtungen an: Ein—
mal der Manchesterliberalismus als übertriebene Fort—
bildung der Lehre von der wirtschaftlichen Freiheit, und
dann der theoretische Anarchismus eines Godwin oder
Proudhon als unerhört einseitige Fortführung der Gedanken
des Naturrechtes und des laissez-faire, laissez-passer. Die
hinsichtlich der Auffassung vom Lohne und der Verteilung
ins Gegenteil gekehrte Lehre Ricardos, drittens, wird
zur Wert- und Mehrwertlehre, also zum Kern der Wirtschafts—
theorie Karl Marxens, übrigens m. E. ein Vorgang ähnlich
dem, demzufolge a. a. bekanntlich aus der Umkehrung
der Hegelschen Dialektik und Geschichtsauffassung —
Marx selbst spricht davon, daß man diese zweckmäßgerweise
„auf den Kopf stellen“ müsse — sein „historischer Materialis-—
mus“ wird. In der Darstellungsrichtung vom Widerspruche
gegen den Pessimismus Ricardos oder Malthus' stark
beeinflußt und geradezu getrieben ist, viertens, bekanntlich
das System des Amerikaners Carey und seiner Anhänger.
Und endlich hat die einseitig abstrahierende Wirtschaftstheorie,
vor allem aber die Wirtschaftspolitik der Klassiker,
die den Einfluß wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ent—
wicklungsbedingungen und Gesetze rundweg unberücksichtigt
ließen, mit folgerichtiger Notwendigkeit die romantische
bzw. historische Schule auf den Plan gerufen. In erster
Linie war es Friedrich List, vor dem ich Jan dieser
Stelle in doppelter Ehrfurcht mein Haupt senke, der der klassi—
schen Theorie der Werte seine epochemachende „Theorie der
vproduktiven Kräfte“ zur Seite stellte. „Epochemachend“
auch in wörtlichem Sinne. Denn aus der Gedankenwelt der
„Theorie der produktiven Kräfte“ wuchsen die schlagenden
Argumente, die sich gegen eine ganze Welle von Widersachern
durchsetzten, und die mit in der Hauptsache zur Gründung des
Deutschen Zollvereins von 1834 führten. Welche Bedeutung
aber die Epoche des Zollvereins für die Entwicklung der
deutschen Volkswirtschaft und schließlich in ihren Auswirkungen
für die politische Vollendung von 1870/71 des wirtschafts—