junden, uns für das eine oder das andere System mit einem glatten Ja
oder Nein, das jeweils das Gegenteil ausschließen würde, zu entscheiden.
Wir sehen das Hauptziel zunächst in der Sanierung des Staatsstraßen-
systems, das ja auch Herr Ministerialrat Dr.-Ing. S peck in den Vorder-
grund geschoben hat. Aber wir möchten doch meinen, daß die Verkehrs-
lage und besonders die noch nicht sichtbare Verkehrslage der Zukunft,
vielleicht einer nahen Zukunft, es ratsam erscheinen läßt, auch das
Problem der Autobahnstraße oder, wie hier gesagt worden ist, der Nur-
Autostraße einer gleichzeitigen und sehr gründlichen Erwägung mit zu
ınterziehen. Dabei war es mir persönlich sehr interessant zu beobachten,
daß, je mehr nach Süden ich den Plan für die heutige Tagung in die Rat-
näuser tragen konnte, man um so mehr geneigt war, sich der Autobahn-
straße, dem Gedanken der Nur-Autostraße zu öffnen. Ich weiß nicht, ob
das etwa die nachbarliche Nähe des Herrn Puricelli im Süden des.
Reichs vermocht hat.
Dann ein kurzes Wort über die Organisation. Fs besteht nicht die
Absicht — ich spreche da gewiß auch im Sinne meiner Kollegen aus
Berlin und München —, die Organisation groß aufzuziehen. Wir denken
uns als Dach über den Gesamtbestrebungen für die neue Fernstraße eine
Arbeitsgemeinschaft im weitesten Umfange, eine Arbeitsgemeinschaft,
an der wir teilnehmen sehen wollen neben der Viermillionen-Stadt Berlin,
neben den Siebenhunderttausend-Städten München und Leipzig, auch die
kleinen und kleinsten Landgemeinden, und wir denken uns als einziges
Organ dieser Arbeitsgemeinschaft einen Arbeitsausschuß, dessen Zu-
sammensetzung im einzelnen wir Ihnen unter Ziff. V. der Richtlinien vor-
schlagen.
Dieser Arbeitsausschuß, meine. Herren, soll nicht in die Planungs-
arbeiten der Länder und Länderbezirke unmittelbar eingreifen, sondern
sr wird zu seiner eigenen Arbeit der länderweisen Vorarbeit bedürfen.
Jeshalb glaubten wir auch richtig zu verfahren, ihn möglichst eng zu-
sammenzusetzen aus je einem Vertreter der Städte Berlin, Leipzig,
München und je einem Vertreter des Reichsverkehrsministeriums und
der beteiligten Länderregierungen von Preußen, Sachsen, Thüringen und
Bayern. Der Arbeitsausschuß soll ausdrücklich das Recht erhalten, ie
nach Fall und Bedarf auch außerhalbstehende Kreise, insbesondere
auch die Kreise der Automobilklubs und des Kraftfahrwesens überhaupt.
zur Mitarbeit heranzuziehen.
Und dann noch ein kurzes Wort über die Wahl des Vorortes, Wir
werden uns auf einen gemeinsamen Vorort verständigen müssen. Wir
schlagen Ihnen als Vorort München vor, und zwar deshalb, weil wir
glauben, daß München, wenn wir an dem kontinentalen Gedanken der
Fernstraße Berlin—Rom festhalten, für diese Fernstrecke in der Tat der
natürliche Mittelpunkt ist und weil wir auch besonderes Vertrauen zu der
weiteren Initiative im Münchner Rathaus haben.