Full text: error

£Zinlagerungen sind selten. Selbst wenn diese Gesteinsmassen zerklüftet sind, ist die Wasser- 
bewegung vielfach durch die Verschlammung der Klüfte behindert. 
Die eigentlichen wasserführenden Schichten in Nordbayern sind die 
Sandstein- und Kalksteinmassen der Trias- und der Juraformation. Die Schichten neigen 
sich in regelmäßiger Aufeinanderfolge von Westen und von Osten her zum Jura hin. Durch- 
ässige Lagen von Sand- und Kalksteinen wechseln mit undurchlässigen aus Ton und Mergel. 
Damit sind die Voraussetzungen zur Bildung von Grund- und Tiefenwasservorräten gegeben. 
Weil die durchlässigen und undurchlässigen Lagen dieser Formationen als wirkliche Schichten 
ibereinander ausgebreitet sind, handelt es sich hier auch um Wasserschichten. Durch 
lie eingeschobenen Ton- und Mergellagen werden die verschiedenen Wasserstockwerke 
voneinander getrennt. Soweit die unterirdischen Wasseransammlungen ein Gefälle haben, 
jewegen sie sich nach dieser Richtung vorwärts. Diese Grundwasserströmungen gehen 
aaturgemäß schon in Kies- und Sandböden sehr langsam vonstatten, erst recht aber in den 
dichteren Sand- und Kalksteinmassen. Zur Bildung von rasch fließenden Höhlenbächen 
kommt es nur im verkarsteten Kalkgebirge. 
Die Formationen, denen hiernach weite Gebiete Nordbayerns ihren Reichtum an Grund- 
und Tiefenwasser verdanken, sind der Buntsandstein, der Muschelkalk und der 
Keuper; ferner vom Jura die mittlere und obere Abteilung, nämlich der Braune und 
der Weiße Jura. 
Die Gebirgszüge der Rhön, des Spessarts und des Odenwaldes, welche einen 
großen Teil Unterfrankens einnehmen, bestehen in der Hauptsache aus Buntsandstein. 
Die Gesteinsmassen haben große Mächtigkeit, stellenweise bis zu 800 Metern. Das Wasser 
sinkt darin langsam zur "Tiefe. In den Talsohlen treten ergiebige Quellen zutage. Auch 
lie Voraussetzungen für Wassererschließung im Bereich der Talsohlen sind im Buntsand- 
stein nicht ungünstig. Wo die Sandsteinmassen vom Grundwasser bereits ausgewaschen 
sind, ist das Wasser außerordentlich weich und rein. Die im Untergrund befindlichen 
Schichten enthalten jedoch häufig gips- und salzhaltige Lösungen. 
Zwischen Rhön, Spessart und Odenwald im Westen und den Haßbergen, dem Steiger- 
wald und der Frankenhöhe im Osten liegt das Muschelkalkgebiet. Die unterste Abteilung, 
jer Wellenkalk, besteht aus dicht geschlossenem Mergelgestein und ist im allgemeinen 
wenig wasserreich. Wo das Gestein stärker zerklültet ist, kommen zuweilen karstartige Ge- 
vinne vor, in denen sich das Grund- und Tiefenwasser sammelt.. Die darunterliegenden Letten- 
schichten des Röts, der obersten Schicht des Buntsandsteins, wirken hier wassertragend, 
so daß die "Tiefenwässer an dieser Grenze in Form ergiebiger Quellen zutage treten; z. B. 
bei Karlstadt und Münnerstadt. Für Bohrungen ist der Untere Muschelkalk nicht geeignet. 
Die mittlere Abteilung des Muschelkalks, die Anhydritgruppe, besteht aus Gips- 
und Salzflözen. An vielen Stellen sind die vom Grund- und Tiefenwasser ausgelaugten 
Schichten bis auf verhältnismäßig geringe Lagen von porösem Kalkgestein (Zellendolomit) 
zusammengesunken. Die darüberliegenden Schichten des Oberen oder Hauptmuschel- 
kalks wurden beim Nachsinken zerrissen und zerklüftet. Mangels durchgehender stärkerer 
wassertragender Lagen lassen sie das Wasser im wesentlichen auf die mittlere Abteilung 
Jurchfallen. Aus diesen ausgelaugten Schichten des Mittleren Muschelkalks entspringen 
daher außerordentlich wasserreiche Quellen, so bei Würzburg, Arnstein, Heidings- 
feld, Randersacker. Aber nur da, wo die wasserlöslichen Bestandteile im Laufe der Zeit 
nahezu restlos abgeführt wurden, ist das Wasser brauchbar. Soweit dies nicht zutrifft, ist 
es für Wasserversorgungszwecke zu hart. Immerhin zwingt der große Wasserbedarf in 
liesen fruchtbaren und dichtbesiedelten Gegenden dazu, mitunter Wasser mit hohem Härte- 
zrad zu verwenden. Heidingsfeld beispielsweise hat Quellwasser mit 50 Härtegraden. 
Für die Erschließung brauchbaren Grund- bzw. Tiefenwassers sind nur im Oberen 
Muschelkalk die Voraussetzungen gegeben, und zwar da. wo das Salzlager im Untergrunde
	        
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