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beider auf den Markt projiziert — den Gesamtmechanismus des
Wirtschaftslebens bilden. Im letzten Menschenalter hat man dann eine
andere elementare Tatsache des Seelenlebens zu den bis dahin im
Schwange befindlichen hinzu entdeckt, in Gestalt der Lust- und Un-
lustempfindung oder der „Nutzkomputation‘‘. Man weiß, daß es die
Eigenart der Grenznutzenschule ist, die wirtschaftlichen Vorgänge
auf die Wirksamkeit dieser „einfachen Tatsache‘ zurückzuführen:
‚the whole of our actions in industry and trade certainly depend upon
;omparing quantities of advantage and disadvantage.‘“
Unterdessen hatten die „Objektivisten‘“ es sich angelegen sein
lassen, außerhalb der menschlichen Seele in den Vorgängen des Wirt-
schaftslebens Tatbestände elementarer Art ausfindig zu machen, deren
Vorhandensein oder deren Bewegung man das wirtschaftliche Ge-
schehen zurechnen könnte. Als solche hatte man zunächst die Geld-
größe aufgegriffen (Tableau 6conomique!), später glaubte man vor
allem die in den, Gütern verkörperte menschliche Arbeit als solche be-
'rachten zu dürfen. Es ist bekannt, daß dieser Arbeitsaufwand es ist,
der in den Systemen von Ricardo, Rodbertus, Marx u. a. die wirt-
schaftliche Welt gestaltet und regelt.
Die Mitte zwischen Subjektivismus und Objektivismus hält die Auf-
fassung mancher Relationisten, vor allem des Bedeutendsten unter
ihnen: V. Pareto, der zwar vom Psychologismus losstrebt, dem die
Befreiung aber doch nie völlig gelingt. Der von ihm eingeführte
Begriff der Ofelimita (ophelimite) schwankt zwischen einer „ein-
fachen‘“ Tatsache subjektivistischer und einer solchen objektivi-
stischer. Prägung.
Wie in den Naturwissenschaften, so galt es nun auch in der Natio-
nalökonomie die solcherart gefundenen einfachen Tatsachen zu ord-
nen. Auch dies geschah im wesentlichen mit Hilfe derselben Ord-
nungsprinzipien, deren sich die Mutterwissenschaft bedient hatte.
Unter den Allgemeinbegriffen, die auch hier vornehmlich als Ord-
aungsprinzipien dienten, begegnen uns einige von besonderer Be-
deutung.
Das ist vor allem der Substanzbegriff, der in der naturwissen-
schaftlichen Nationalökonomie die seltsame Bezeichnung „Wert“
6 W. St. Jevons, Theory cit. pag. 10