Griechen, Armeniern und Arabern. Die Stadt bietet wenig,
was den Reisenden fesseln könnte, doch begegnet man auch
hier schon einigen rein abessinischen Spuren, so zum Beispiel
war einer der Hotelboys ein Galla. Der griechische Wirt war
ein ehemaliger Diener Meneliks, der nicht umhin konnte,
jeden seiner Gäste von dieser Tatsache in Kenntnis zu setzen.
Sein stolzestes Besitztum war ein Stück Papier, das ein Siegel
mit dem Löwen von Juda trug.
Dank dem seit kurzem eingerichteten Schnellverkehr konnte
man, die Nacht durchfahrend, in zwei Tagen von Oschibuti
nach Addis Abeba gelangen. Mit Rücksicht auf die Wanzen⸗
plage und die mangelnde Schlafgelegenheit verbrachte jeder
der Reisenden die Nachtstunden so gut es gehen wollte. An—
genehm war das gerade nicht, aber ich zog diese Art der Reise
der Benutzung eines Sonderwagens, den ich hätte abwarten
können, vor, da sie mich unmittelbar in die eigentümlichen
Lebensformen des Landes einführte. Im gleichen Wagen
befanden sich noch zwei europäische Geschäftsreisende. Der
eine war ein Deutscher, der mir erzählte, daß er gelegentlich
eines früheren Besuches in Addis Abeba bei einem Häute—
geschüft betrogen worden sei, er hoffe aber, diesmal seine
Verluste wieder wettmachen zu können. Der andere war
ein holländischer Kaufmann, der eine Farbenfirma vertrat.
Sein Auftrag war ein Zeichen, daß sich in Abessinien die
Zeiten geändert haben, insbesondere darin, daß auch hier die
Pflanzenfarben auf dem Wege sind, durch künstliche Erzeug⸗
nisse ersetzt zu werden.
Unterwegs hatte ich auch Gelegenheit, mich mit einem
jungen Abessinier, der in Amerika gewesen war, zu unter—
halten. Er sei zurückgekehrt, wie er sagte, weil seine Farbig-
keit ihn draußen im Fortkommen gehindert habe. Damals
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