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Kurz, was vom Standpunct der Production und der
Verteilung die heutige Wirtschaftsordnung kennzeichnet
•— trotz der Ueberbleibsel der Vergangenheit und der
Keime der Zukunft, die sie enthält — das ist die Allmacht
des Capitals, des Capitals, das kein anderes Ziel kennt
als den Profit, keine andere sociale Regel als die Con
current, keine andere Beschränkung als die Organisation
der Arbeiter und den nur allzuoft illusorisch gemachten
Eingriff der Gesetzgebung.
Das Endziel des Socialismus ist dagegen das Gemein
eigentum an den Productions- und Austausçhmitteln, die
gesellschaftliche Organisierung der Arbeit, die Verteilung
des Mehrwerts unter die Arbeitenden — abzüglich des
für die allgemeinen Bedürfnisse der Gesellschaft not
wendigen Teils.
Unter der Herrschaft des reinen Collectivismus —
vorausgesetzt, was wir nicht Voraussagen können, dass
diese Wirtschaftsordnung eines Tages Wirklichkeit werden
wird — würden also der Grund und Boden, die Bergwerke,
die Fabrikanlagen, die Creditanstalten, die Circulations-
und Verkehrsmittel der Gesamtheit gehören; nur die
Gegenstände des persönlichen Verbrauchs würden per
sönliches Eigentum bleiben.
Die Leitung der Geschäfte würde nicht wie heute
monarchisch oder oligarchisch sein, sondern die republi-
canische Form annehmen; anstatt durch Erbrecht oder
durch das Recht der Eroberung concurrierenden oder
coalierten Capitalisten ausgeliefert zu sein, würde sie
nicht dem Staate, wie man fälschlich sagt und immer
wiederholt, sondern autonomen öffentlichen Corporationen
unter der Controle des Staates zufallen.
Nach Schaeffle müsste das collective Capital ein für
allemal durch specielle Organe der Gesamtheit den ver
schiedenen localen und professionellen Gruppen übereignet
werden; diese Organe der Gesamtheit wären entweder auf
gesetzlicher Grundlage zu schaffende Verwaltungsbehör-