II. Abschnitt.
Nus der Regierungsreit Kaiser Alexanders!.
(1601 bis 1825).
1. Allgemeines.
7. Kapitel. Einleitendes. — Hilfsmittel des wirtschaftlichen Fortschritts
im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts: Festigung des Staatskredits;
innere Reformen; Stärkung der finanziellen Unterlagen; freie Lohnarbeiter.
Die wirtschaftliche Entwicklung Rußlands hätte im ersten Viertel des
19. Jahrhunderts, welchen Zeitraum die Regierungszeit des Kaisers
Alexander I. (1801 bis 1825) ausfüllt, selbst ohne besondere Einwirkungen
von oben her ein beträchtliches Stück auf der Fortschrittsbahn weiter
zurücklegen können, wenn nicht die schwerwiegendsten politischen Ereignisse
das Reich bis in seine Grundfesten erschüttert hätten. So roh in seinen
Umrissen und so hilflos in seinen Einzelteilen der nationale Wirtschafts
organismus damals nach außen hin sich auch präsentieren mochte, in
seinem Innern hatte an der Jahrhundertwende eine nach Vervollkommnung
ringende gesunde Gärung Platz gegriffen. Die fast gewalttätigen Reformen
des Kaisers Peter I. am Anfang und der Kaiserin Katharina II. am Ende
des Jahrhunderts hatten das Wirtschaftsleben unverkennbar nach ver
schiedenen Richtungen mit anregenden Stoffen durchsäuert und die Massen
aus smmpfem Gleichmut aufgerüttelt. Strömungen und Bewegungen, die
ehedem in Weltenferne vom Zarenreich zu liegen schienen, waren nunmehr
wenigstens einer sozialen Elite der russischen Gesellschaft nahegebracht
worden und spornten zum Nachdenken an dort, wo einstmals schlaftrunkene
Naivität im Forschen und Begreifen vorherrschend gewesen war. Trübe
und jammervoll sah es freilich auch jetzt noch in der ungeheuren Masse
der Bevölkerung, im eigentlichen Volke aus. Eine aufstrebende Evolution
der in den Niederungen des Lebens verharrenden Gesamtheit ließ sich auch
erst dann erhoffen, wenn zuvor eine geistige Revolution die Häupter auf
der Höhe der Gesellschaft allmählich zu größeren Aufgaben befähigt hatte.