Full text: Antike Wirtschaftsgeschichte

Assyrer, Perser. 
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lydischen Reiches, der sich in dieser Not an Assyrien angeschlossen 
hatte, empörte sich, sobald die eingefallenen Völker wieder zurück 
getrieben waren, gleichzeitig mit dem ägyptischen Fürsten Psam- 
metich (Ş. 13). Von da ab hatten die Assyrer immer wieder mit 
aufständischen Völkern sowie mit einbrechenden Stämmen zu kämp 
fen, wodurch der syrische Handel stark geschädigt wurde. Die Phö- 
niker litten darunter, nachdem schon vorher die assyrische Expan 
sion ihre Kräfte in Anspruch genommen hatte (S. 20). Schließ 
lich erhoben sich Babylonien und das neu emporgekommene 
medische Reich am Ende des 7. Jahrhunderts und vernichteten 
Assyrien vollständig. Sämtliche Städte, darunter Ninive, wurden 
zerstört und die vielgehaßte Nation vertilgt. Nur wenige Völker 
und Städte der alten Welt gingen so vollständig unter, die meisten 
asiatischen Städte verfielen erst in viel späterer Zeit; so ging die Be 
deutung Babylons zunächst als Handelszentrum zurück, als Seleucia 
und Ktesiphon sich entwickelten, erst im 10. Jahrhundert n. Chr. 
ist an die Stelle der Weltstadt ein kleines Dorf getreten. Das 
Gebiet Assyriens teilten Babylon und Medien unter sich, und zwar 
so, daß Medien den Norden erhielt und von da aus Lydien be 
drängte, während Babylon vor allem in den Besitz von Syrien 
kam. Hier stieß es mit Ägypten zusammen, da Necho II. Syrien 
und Palästina wiederzugewinnen versuchte. Er unterlag dem baby 
lonischen König Nebukadnezar. „Der König von Ägypten aber zog 
fortan nicht mehr aus seinem Lande aus, denn der König von 
Babel hatte vom Bach Ägyptens an bis zum Euphratstrom alles 
erobert, was dem Könige von Ägypten gehört hatte" (Buch der 
Könige II, 24, 7). Nebukadnezar mußte bald seine Aufmerksamkeit 
den Inden zuwenden, die ihn durch Aufstände zwangen, energisch 
gegen sie vorzugehen (S. 22). In seinem Lande reorganisierte er 
die Bewässerungsanlagen und förderte ebenso wie die assyrischen 
Könige den Handel, zu dessen Schutz er die räuberischen Wüsten 
stämme bändigte. Bald darauf fand auch das neubabylonische 
Reich sein Ende. 
Die Perser hatten unter Cyrus um die Mitte des 6. Jahr 
hunderts Medien erobert. Ein ungebrochenes Volk, das bis dahin 
von Landwirtschaft und Jagd gelebt hatte, unterwarfen sie rasch 
das lydische Reich, trotzdem dies mit Sparta, Babylon und Ägypten 
verbündet war, und drangen bis ans Ägäiiche Meer vor (S. 37). 
Babylon wurde bald darauf unterworfen, Ägypten erst unter Kam- 
byses, dem Nachfolger des Cyrus, wobei diesem die Phvniker und 
ANuG 858: Neurath, antike Wirtschaftsgeschichte 2
	        
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