Full text: Die wirtschaftliche Entwicklung und Lage der Elektrotechnik in der Schweiz

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Ersatz' derselben durch parallele, den Kessel in der 
Längsrichtung durchziehende elektrische Holzwände. 
Am Führerstand ist nur eine Schalttafel mit einigen 
Um- und Ausschaltungen sowie Apparaten zur Messung 
des .Stromes anzubringen. Die übrige Einrichtung der 
Lokomotive bleibt bestehen. Man rechnet, dass ein 
stündlicher üampfverbrauch von 1000 kg eine Strom 
zuführung von ca. 225 KW., ein für die Praxis durchaus 
zulässiges Verhältnis, beansprucht. Hauptvorzüge des 
elektrothermischen Betriebs sind: Geringe Kosten der 
Umgestaltung, leichte Belehrung des bedienenden 
Personals, Erhaltung der bisherigen Heizung und Brem 
sungen der Wagen, Sammlung von Erfahrungen über 
den elektrischen Vollbahnbetrieb vor etwaiger Einführung 
der Zugbeförderung mit Elektromotoren und Erleich 
terung des Ueberganges auf letztere.*) 
Gelingt der eine oder andere Versuch, so ist den 
Konstruktionsfirmen auf viele Jahre hinaus volle Be 
schäftigung auf dem Gebiete der elektrischen Zug 
beförderung gesichert. Dies wäre von so grosser volks 
wirtschaftlicher Bedeutung, dass, sobald erst einmal 
durch praktische Erfahrungen die finanzielle und tech 
nische Ueberlegenheit oder doch mindestens Gleich 
wertigkeit des elektrischen Vollbahnbetriebes gegenüber 
dem Dampfbetriebe erwiesen sein würde, mit aller Kraft 
auf die Inangriffnahme der vorliegenden Projekte hin 
gewirkt werden müsste. Die finanzielle Gleichwertigkeit 
oder Ueberlegenheit des elektrischen Betriebes ist für 
die Schweiz — trotz Wasserkräften — noch keineswegs 
als erwiesen zu betrachten. Die Finanzierungsfrage, 
die als Hemmnis bei der Einführung des elektrischen 
•) Schweiz. Handels-Zeitung 1904, No. 42.
	        
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