Object: Die deutsche Volkswirthschaft und der Weltmarkt

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Ziffern nicht die Rede sein. Bezüglich der Wirkung des Getreide- 
Zolls auf Mehl- und Brotpreise erachtet der Verfasser ein enges 
Zusammengehen von Getreide-, Mehl- und Brotpreisen als erwiesen 
und beruft sich dabei nicht nur auf die bekannten Veröffentlichungen 
des Berliner statistischen Bureaus, sondern auch auf seine eigenen 
eingehenden Untersuchungen in Halle. An der allmählichen Ab 
wälzung des Zolles auf die Konsumenten ist nicht zu zweifeln. Der 
Zoll ist und bleibt ein Opfer, welches der Allgemeinheit auferlegt 
wird, um- einer Sondergruppe zu nützen. Prüfen wir nun, wie 
gross diese Gruppe ist, welcher der Zoll zu Gute kommt. 
Die Wir müssen hierzu die Vorfrage zu beantworten suchen, welche 
Interessenten 
der Getreide-Landwirthe über den eigenen Bedarf hinaus Getreide produziren und 
zolle ' demgemäss als regelmässige Verkäufer von Brotfrüchten am Markte 
auftreten. 
Für die Getreidezölle beschränken wir die Frage auf den 
Roggen- und Weizenzoll. Die deutsche Reichsstatistik bietet uns 
hierfür keinen ausreichenden Anhalt. Wir müssen daher versuchen, 
mit den mageren Zahlen der Betriebsstatistik auf dem langwierigen 
Wege von Durchschnitts-Berechnungen der Wahrheit möglichst nahe 
zu kommen. Wir setzen zu diesem Zwecke die Anzahl der landwirth- 
schaftlichen Betriebe als gleichbedeutend mit der Anzahl der selbst 
ständigen Landwirthe, und zwar der Landwirthe im Haupt- und 
Nebenberufe. Auf jeden Landwirth rechnen wir ferner drei Angehörige 
- das ist sehr gering gerechnet —• und auf den Kopf einen durch 
schnittlichen Jahreskonsum von 183 kg Brotgetreide. Weiter nehmen 
wir die den einzelnen Grössenklassen angehörende landwirtschaft 
lich benutzte Gesammtfläche als durchschnittlich zu 1 / 3 mit Roggen, 
Weizen und Spelz bestellt an.*) Endlich rechnen wir für Futter 
zwecke und den industriellen Bedarf durchschnittlich Vio der nach 
Abzug der Aussaat übrig bleibenden Erntemenge ab.**) Als Zeitraum 
für die Durchschnittsberechnung wählen wir die gesammte Periode 
seit Einführung des Zolltarifes (1880—98). 
*) Das ist für Betriebe bis zu 2 ha viel zu hoch gegriffen, da in 
dieser Grössenklasse sehr wenig Getreide, sondern in der Hauptsache 
Kartoffeln, Gemüse, Wein, Tabak gebaut wird; für die übrigen Betriebe 
verringert sich der Fehler mit der Zunahme der Betriebsgrösse; auch die
	        
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