Kapitel XVI.
Die deutsch-amerikanischen Beziehungen
im Handelsverkehr und in der Presse*
„In seiner letzten inhaltsreichen Rede zu Buffalo,“
so schrieb ich zu Anfang des Jahres 1902 nach Berlin,
„war zwar McKinley, der wohl von allen republika
nischen Staatsmännern den klarsten und weitesten Blick
hatte, am wärmsten für eine weitere Ausgestaltung der
Reziprozitätsverträge eingetreten. Präsident Roosevelt, wenn
gleich er den geldmächtigen Hintermännern der herr
schenden Partei durchaus nicht verpflichtet ist, scheint,
wohl weniger aus wirtschaftlichen Gründen als aus Er
wägungen politischer Zugehörigkeit, zumal im Hinblick auf
die von ihm erstrebte Wiederwahl, zu einem tatkräftigen
Vorwärtsgehen auf der von seinem Vorgänger gekenn
zeichneten Bahn nicht geneigt zu sein Be
merkenswert ist auch die Tatsache, daß die New Yorker
Handelskammer ursprünglich die Annahme einer Resolution
ablehnte, die den Beschluß des »Nationalen Reziprozitäts-
Konvents« in Washington mißbilligen sollte. Dieser Be
schluß ging dahin, Reziprozität durch Zolltarif-Ermäßi
gungen nur insoweit zu empfehlen, als dadurch nicht
irgend welche Interessen der einheimischen Fabrikanten,
Kaufleute und Landwirte geschädigt werden, so daß hier