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zu beseitigen, denn der moderne bürgerliche Staat ist
bloße Auflösung, indem gleiche und freie Einzelmen-
schcn an die Stelle der gebundenen und in mannigfa
cher Weise neben- und übergeordneten Gruppen tra
ten. Und zweitens nach den Machtverhältniffen der
Klaffen zu bestimmen, wieviel eine jede vom allgemei
nen Volkseinkommen zu beanspruchen hatte.
Als die Arbeiter sich beteiligten, da erklärten sie
durch diese Tatsache — sie brauchten das selber nicht
zu wissen —, daß sie eine neue Ordnung der ganzen
Gesellschaft verlangten. Ihr Leiden bestand darin, daß
sie nur als Mittel für die Erzeugung wirtschaftlicher
Güter verwendet wurden. Dieser Zustand war aber
nicht zu ändern innerhalb der bürgerlichen Gesell
schaft; wenn ihre eigentlichen — ihnen oft genug, auch
heute noch, unbekannten — Absichten erfüllt werden
sollten, dann mußte also eine neue Gesellschaftsord
nung geschaffen werden. Dazu aber war der Parla
mentarismus nicht das Werkzeug. An Stelle der
eigentlichen schöpferischen Aufgabe traten die sinnlosen
Geschäfte, die man als Parteipolitik bezeichnet.
Nun gibt es eine geschichtlich ähnliche Lage wie die
der heutigen Arbeiter: das ist die Lage der städtischen
Handwerker im früheren Mittelalter; und eine ähn
liche Aufgabe: die Bildung der hochmittelalterlichen
Städteverfaffung, die auf den Zünften ruhte.
Wenn wir uns ein abgezogenes Urbild der hochmit
telalterlichen Stadt machen, so haben wir ein politi
sches Gebilde, in welchem die Macht in der Hand der