Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Nachträge. 
mit Alkohol und Äther ausgewaschen, bei 100—105° getrocknet, gewogen und verascht. 
Der Unterschied zwischen dem Gewicht des Tiegelinhaltes vor und nach dem Glühen gibt 
die Menge Beinzellulose. Der Unterschied von Gesamt-Kohfaser minus (Zellulose-f-Kutin) 
ergibt die Menge des oxydierbaren Anteiles der Bohfaser, das sog. Lignin. 
Anmerkung 1. Wir gewinnen auf diese Weise in der Futter-und Nahrungsmittel 
analyse einen Ausdruck für zwei neue Bestandteile und gleichzeitig einen solchen für den 
Gehalt an Eeinzellulose. Die Zerlegung der Bohfaser in diese drei Bestandteile ist aber 
für die Beurteilung der Putter- und Nahrungsmittel um so wichtiger, als sich heraus 
gestellt hat, daß die Bohfaser bezw. organische Substanz überhaupt um so weniger aus 
genutzt wird, je höher der Gehalt an Lignin + Kutin ist und umgekehrt. 
Anmerkung 2. Der in Kupferoxydammoniak lösliche Teil des Oxydationsrück 
standes färbt sich zwar in allen Fällen mit Zinkchloridjodlösung violett, ohne daß sich 
darin mikroskopisch noch andere Bestandteile erkennen lassen. Er hat aber nicht in allen 
Fällen (z. B. nicht bei Weizen und Boggen bezw. deren Kleien) die Elementarzusammen 
setzung der wahren Zellulose, sondern einen höheren Kohlenstoffgchalt als letztere verlangt. 
Das hat, wie F. Murdfield im hiesigen Laboratorium nachgewiesen hat, seinen Grund 
darin, daß die auch in Kupferoxydammoniak lösliche Zellulose noch Methyl- bezw. Methoxyl- 
oder Acetyl-Gruppen enthält, die in dem Lignin in größerer Menge vorhanden sind. Das 
wird aber nicht hindern, den in Kupferoxydammoniak löslichen Anteil einstweilen als Eein 
zellulose zu bezeichnen und muß noch durch weitere Untersuchungen festgestellt werden, 
ob außer Boggen und Weizen noch andere Putter- und Nahrungsmittel Beinzellulosen mit 
Methyl- bezw. Methoxyl- oder Acetyl-Gruppen liefern. 
Zusatz zu S. 268, „Pettbestimmung in Ölsamen“. Herr Prof. Dr. G. Loges- 
Pommritz macht darauf aufmerksam, daß das S. 268 angegebene Verfahren zur Fett 
bestimmung nicht in allen Fällen ausreicht; er schlägt folgendes Verfahren vor: 
2—4 g (je nach der Pettmenge) der gröblich vorzerkleinerten oder (bei ganz kleinen 
Samen) unzerkleinerten Substanz werden mit der 5—10-fachen Menge scharfen Sandes in 
der Beibschale zerrieben, in eine Papier- oder Aluminiumhülse gegeben und hierin, nachdem 
der zur Eeinigung der Beibschale verwendete Äther in dieselbe gebracht ist, 10 Stunden 
im Soxhlet-Apparat ausgezogen. Darauf wird der getrocknete Hülseninhalt noch einmal 
ganz scharf zerrieben und noch weitere 10 Stunden ausgezogen. Man muß sich aber auch 
dann noch stets unter Vorlage eines neuen Kölbchens davon überzeugen, ob alles Fett aus 
gezogen ist. Die Ausziehung kann erst als beendet angesehen werden, wenn die Gewichts 
zunahme des zuletzt vorgelegten Kölbchens nicht mehr als 3—4 mg beträgt. 
Seite 700 Zeile 11 von unten muß es 2,7287 statt 2,778 heißen.
	        
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