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Asche von Pflanzen, tierischen Stoffen und Brennstoffen.
v. Hlasiwetz, 1 ) Reese, 2 3 ) B. Tollens und Shuttleworth 8 ) sowie von Tucker 4 )
besondere Verasclumgsvorriclitungen angegeben, von denen für Zwecke einer genauen
Aschenuntersuchung die von H. Wislicenus hier beschrieben werden möge, weil sie
nur eines Veraschungsdeckels benötigt und sonst in den gebräuchlichen Platin
schalen oder Platintiegeln ausgeführt werden kann.
Der Deckel (Big. 28) ist durch leichte Wölbung und zwei kreisförmige Billen (a und b),
welche noch weitere Zwecke erfüllen, versteift. Die äußere Bille (a) versteift den Band
und gibt das Lager für den Schalenrand. Die zweite (b), nach unten gewölbt, trägt einen
Zylinder (c) mit horizontal umgelegtem Band. Dieser Band schließt nahezu an die Schalen
wand an und bildet dadurch einen ringförmigen Baum (d), in welchem die zuströmende
Luft verteilt und vorgewärmt wird. Die Luft ist gezwungen, von der Peripherie aus ruhig
und gleichmäßig auf die zu veraschende Masse zu strömen; sie tritt nicht blasend aus einer
zentralen Bohre ein, wie in den anderen Apparaten, und wirbelt deshalb die Asche nicht
hinweg. Dem Ausgußschnabel der Schale entspricht eine Auswölbung im Deckel. Beide
bilden eine Öffnung, durch welche der eingesaugten Luft Sauerstoff beigemengt werden kann.
Der Zylinder c ist locker durch ein Blech abgeschlossen. Dieses kann (am Blech
griff h) leicht durch eine Drehung eingesetzt oder zur Beinigung herausgenommen werden.
In dem dadurch gebildeten Baume setzen sich mitgerissene Aschenteilchen wieder ab. Die
durchstreichenden Verbrennungsgase entweichen durch das Eöhrchen i, in welches ein
Saugrohr aus dem temperaturwechselfesten Jenaer Glas dicht passend eingeschoben wird.
Das eingeschobene Ende ist ganz leicht konisch ausgezogen, um gut eingepreßt werden zu
können. Dieses Glasrohr trägt einen kleinen Kühler k (Pig. 29 S. 197) und stellt die Verbindung
mit dem Waschgefäß w und durch dieses mit dem Saugapparat her. Als Waschgefäß ist das
Absorptionsgefäß w für schnell ziehende Gasströme als besonders geeignet zu empfehlen.
Es findet darin eine vorzügliche Zerlegung des Gasstromes statt und die zerstäubten
Elüssigkeitsteilchen werden vollständig zurüokgehalten. Man beschickt es (zu '/ 3 ) mit etwas
Kalkmilch oder anderen basischen bezw. Karbonatlösungen. Dieses Gefäß wird in ein
Gestell eingespannt, während man den Kühler beweglich läßt, um, an diesem an
fassend, den Deckel von Zeit zu Zeit zum Beobachten und Umrühren der Asche von der
Schale abzuheben. Zum Wenden der Asche kann man durch den Schnabel der Schale
einen nach der Schalenwand gebogenen Platindraht einlegen.
4 ) Ann. Chem. Pharm. 97, 244.
2 ) Zeitsohr. f. anal. Chemie .1888, 27, 133.
3 ) Journ. f. Landwirtschaft 1899, 47, 199.
*) Berichte d. Deutschen chem. Gesellschaft 1899, 32, 2583.