Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Futtermittel, 
unter denen das Fleisch gebräunt ist. Die befallenen Zellen enthalten meist noch 
die Stärke, sind aber tot. In dem nicht gebräunten nächsten Umkreise der 
Nematodennester verlieren die Zellen häufig die Stärke und zeigen dafür eine starke 
Vermehrung des Protoplasmas und eine Vergrößerung des Zellkerns (Fig. 226, S. 421). 
1. Häufiger in Futtermitteln sind einige Milhenarten, von denen zuweilen be 
hauptet wird, daß sie Darmerkrankungen hei Tieren erzeugen. Hierzu gehört die 
Heumilhe, Acarus foenarius (Fig. 227). Diese Milben finden sich ausgewachsen 
und als Larven vornehmlich in altem, lange und feucht gelagertem und meist auch 
durch Schimmelpilze verdorbenem Heu. Für das bloße Auge kaum sichtbar, zeigt 
die Milbe hei 76-facher Vergrößerung einen weißlichen, weichhäutigen, mit gefiederten 
Borsten bedeckten ovalen Rumpf, einen sehr beweglichen, schnabelartig schief nach 
abwärts gerichteten Kopf und 8 in 2 Vorder- und 2 Hinterpaare getrennte, bräunliche, 
stark mit Borsten besetzte Beine, welche ein kegelförmiges, langes Endglied mit 
Fig. 227. Heumilbe. 
(Yergr. 75.) 
Fig. 228. Mehlmilbe. 
Haftscheihe und Krallen tragen. Da ein mit dieser Milbe stark verunreinigtes Heu 
stets außerordentlich mit Pilzen und Bakterien durchsetzt ist, so ist es fraglich, ob 
der Milbe an. sich die beobachtete schädliche Wirkung zugeschrieben werden darf. 
Jedenfalls steht fest, daß die Milbe auch in gutem, frischem Heu kaum jemals fehlt. 
Die der Heumilhe sehr nahe verwandte Mehl- oder Käsemilbe, Acarus siro 
(Fig. 228), welche sich oft in altem, schlecht aufbewahrtem Mehl, in feuchter Kleie 
und Schrot ansiedelt, steht wie jene nur im Verdacht, Magen- und Darmkatarrhe 
bei Tieren veranlaßt zu haben; indes sind direkte Beweise für ihre Schädlich 
keit nicht erbracht. Selbstverständlich ist die Verwendung einer mit Milben stark 
behafteten Kleie usw. für Fütterungszwecke nicht ratsam, da ein so beschaffener 
Futterstoff das Merkmal der Verdorbenheit trägt und eine Brutstelle aller möglichen 
Schimmelpilze und Fäulnisbakterien bildet. 
2. Von Käfern werden einige Arten dem lagernden Korn und seinen Mahl 
erzeugnissen gefährlich. Hierher gehört zunächst der schwarze Kornwurm, 
Calandra granaria (Fig. 229).
	        
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