Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Milch und Molkerei-Erzeugnisse. 
Ätherfettlösung, deren spezifisches Gewicht im Verhältnis zu der aufgenoramenen 
Menge Fett steht. 1 ) Hat man dieses Verhältnis empirisch festgestellt, so läßt sich 
im gegebenen Falle aus dem spezifischen Gewicht der Ätherfettlösung auf deren 
Gehalt an Fett schließen. 
Zur Ausführung des Verfahrens sind erforderlich; 
1. Der Apparat für die Ausführung der Dichtebestimmung mit den heigegebenen 
drei Pipetten zum Abmessen yon Milch, Kalilauge und Äther sowie mehrere Sohüttelfiaschen. 
2. Kalilauge vom spezifischen Gewicht 1,26—1,27. 
3. Wasserhaltiger (wassergesättigter) Äther. 
4. Gewöhnlicher Äther. 
5. Bin Gefäß von mindestens 4 1 Inhalt mit Wasser, welches man auf die Temperatur 
von 17—18° zu bringen hat. Für die gleichzeitige Ausführung mehrerer Versuche muß 
das Gefäß entsprechend größer sein. Bei warmer Zimmertemperatur nimmt man 17°, bei 
kühler 18° als Anfangstemperatur. 
Ausführung des Ver 
fahrens: Von der gründlich 
gemischten Milch, welche mau 
auf 17,5° (17—18°) ahgektihlt 
bezw. erwärmt hat, mißt man 
200 ccm ab, indem man die 
große Pipette bis zur Marke 
vollsaugt; man läßt den Inhalt 
derselben in eine der Schüttel- 
flasohen von 300 com Inhalt 
auslaufen und entleert sie 
schließlich durch Binblasen. 
Auf gleiche Weise mißt 
mau 10 ccm Kalilauge mit der 
kleinen Pipette ab, fügt diese 
der Milch zu, schüttelt gut 
durch und setzt nun 60 ccm 
wasserhaltigen Äther zu, wel 
lig. 249. Handsohleuder nach Fr. Soxhlet. 
eben man in der hierfür bestimmten Pipette abgemessen hat. Der Äther soll beim Ein 
messen eine Temperatur von 16,5—18,5° haben (17,5° normal). Nachdem die Flasche gut 
mittels eines Korkes oder Gummistöpsels verschlossen wurde, schüttelt man dieselbe 
1 / a Minute heftig durch, setzt sie in das Gefäß mit Wasser von 17—18° und schüttelt 
1 / i Stunde lang von x / 2 zu 1 / 2 Minute die Flasche ganz leicht durch, indem man jedesmal 
3—4 Stöße in senkrechter Richtung macht. Nach weiterem 1 / 4 -stündigem ruhigem Stehen 
hat sich im oberen verjüngten Teile der Flasche eine klare Schicht angesammelt. Die 
Ansammlung und Klärung dieser Schicht wird beschleunigt, wenn man in der letzten Zeit 
dem Inhalt der Flasche eine schwach drehende Bewegung verleiht. Zur schnelleren Ab 
scheidung der Ätherfettlösung hat Soxhlet die vorstehende Handschleuder (Big. 249) 
eingerichtet, welche von Joh. Greiner in München geliefert wird. 
Eng ström empfiehlt zur schnelleren Abscheidung der Ätherfettlösung einen Zusatz 
von 20—30 Tropfen Essigsäure, tüchtiges Durchsohütteln erst der geronnenen, dann der 
mit 60 ccm Äther versetzten Milch, darauf erst Zusatz von 13—15 ccm Kalilauge. G. 
Schmöger setzt 10 g Kaliumsulfatlösung zu und berechnet den Fettgehalt nach einem 
eigenen Verfahren. Es ist gleichgültig, ob sich die ganze Pettlösung an der Oberfläche 
angesammelt hat oder nur ein Teil, wenn dieser nur genügend groß ist, um die Senk 
spindel zum Schwimmen zu bringen. Die Lösung muß vollkommen klar sein. Bei sehr 
fettreicher Milch (4'/ 2 —5 °/ 0 ) dauert die Abscheidung länger als die angegebene Zeit, 
x ) Natürlich unter der Voraussetzung, daß das Milchfett stets annähernd dasselbe 
spezifische Gewicht besitzt, was angenommen werden kann.
	        
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