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Industrie bedeutend zu erschweren oder auszuschließen, werde
hierdurch auch dem Schleichhandel unvermeidlich neue Nahrung
gegeben. Es könne selbst zwischen befreundeten Staaten
nicht wohl derjenige, welcher ein derartiges System mehr oder
weniger befolgt, von dem andern, dessen Untertanen darüber
Klage führen, eine Mitwirkung zur Abhilfe in Anspruch nehmen,
bevor er nicht die Neigung zeige, die innerhalb seines eigenen
Systems liegenden Ursachen des Schleichhandels möglichst zu
entfernen.
Die illiberale Handelspolitik Österreichs fand in den Augen
der preußischen Regierung keine Gnade, die als unbedingte
Voraussetzung irgendwelcher Vereinbarung die Beseitigung
des Prohibitivsystems forderte. Da der Nachfolger Metternichs,
Fürst Schwarzenberg und sein Handelsminister, der Baron
von Bruck die politische Bedeutung, welche der Eintritt Öster
reichs in den Zollverein haben würde, lebhaft empfanden,
führten sie 1851 in Österreich eine Tarifreform durch, indem sie
das Prohibitivsystem in ein Schutzzollsystem verwandelten.
Damit glaubten sie die erste und hauptsächlichste Vorbedingung
für die Durchführung der Zolleinigung, für die sie auch in den
Zollvereinsstaaten begeisterte Anhänger fanden, geschaffen
zu haben. Im Interesse Preußens und im Interesse der wirt
schaftlichen und politischen Einigung der deutschen Staaten
lag es aber, den Eintritt Österreichs in den Zollverein zu ver
hindern; denn das Interesse Österreichs gravitierte mehr nach
Osten, seine Hauptländermasse lag außerhalb des eigentlichen
Bundesgebietes. Es lag daher die Förderung der wirtschaft
lichen und politischen Einigung Deutschlands keineswegs im
Interesse seiner Machtstellung. Durch seinen Eintritt in den
Zollverein konnte es nur bezwecken, diese Einigung zu er
schweren und die Hegemonie Preußens lahm zu legen. Die Zu
kunft Preußens und Deutschlands stand auf den Spiel. Sie
wurde dadurch gerettet, daß Preußen sich immer entschiedener
dem Freihandel zuwandte, wodurch der handelspolitische Gegen
satz zwischen Österreich und dem Zollverein erweitert, und
die Durchführung einer Zolleinigung unmöglich gemacht wurde.
In Wien war man über die Ziele der preußischen Handels
politik nicht im Unklaren geblieben. Als im Juni 1852 der
damalige preußische Bundestagsgesandte Herr von Bismarck-