Full text: Die Entwicklung der deutschen Portland-Zement-Industrie ...

Begriffserklärung der verschiedenen Arten hydraulischer Bindemittel usw. 7 
Die ersten Öfen, in denen Portlandzement gebrannt wurde, 
waren Schachtöfen mit ununterbrochenem Brande. Diese sind 
jedoch heute wegen ihres hohen Brennstoffverbrauches und ihrer 
umständlichen und daher teueren Bedienung ganz veraltet und 
außer Gebrauch gekommen. Man benutzt heute im allgemeinen 
nur noch Öfen mit ununterbrochenem Betriebe. Drei Ofenkon 
struktionen sind es, die am häufigsten Anwendung finden. Zu 
nächst der Ringofen von Friedr. Hoffmann, der schon seit etwa 
50 Jahren in der Ziegelindustrie allgemein eingeführt ist und 
seit etwa 40 Jahren auch in der Zementindustrie Verwendung 
findet 1 . Er besteht im wesentlichen aus einem in sich selbst 
zurücklaufenden Brennkanal, in den der zu Ziegeln geformte 
Rohzement eingesetzt wird. Von dem Brennkanale führen 
Rauchabzüge nach dem Rauchsammler, der mit einem Schornstein 
in Verbindung steht. An der Mündung der Rauchabzüge sind 
Ventile zur Regulierung des Zuges angebracht. Die Decke des 
Brennkanales ist gewölbt und enthält die Heizlöcher. Durch 
Scheidewände aus Papier wird der ganze Brenukanal, an dessen 
Seitenwand sich Öffnungen zum Hinein- bzw. Herausschaffen 
der Rohmasse bzw. des Brenngutes befinden, in eine Anzahl 
von Kammern zerlegt. Ein System solcher Kammern steht mit 
einander in Verbindung, so daß das Beschicken des Ofens mit 
roher Masse, das Brennen, Abkühlen und Leeren zu gleicher 
Zeit erfolgen kann. In der einen Kammer werden die Rohziegel 
aufgeschichtet, in der nächsten wird die Rohmasse durch die 
Hitze, die der dritten Kammer entströmt, in der das Material 
in Weißglut sintert, vorgewärmt, während der Zement in 
einer weiteren abgekühlt und schließlich in der letzten 
herausgehauen wird. Die bei der Abkühlung ausströmende 
Hitze wird zum Vorwärmen und Erhitzen der Speiseluft 
für das Feuer benutzt. Auf diese Weise wird also die 
Heizluft und damit das Brennmaterial möglichst ausgenützt. 
Der Verbrauch an letzterem beträgt 28—83 kg pro Faß 1 2 . 
1 Heusinger v. Waldegg, S. 201. 
2 A. a. 0. ¡3. 201.
	        
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