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Zu diesem Zwecke suchte Kankrin zuerst nach Möglich
keit die Ausgaben zu vermindern. »Diese Verminderung —
sagt er in seiner »Übersicht« 1 ) traf besonders das Finanz
ministerium, außerdem aber auch in erheblicher Weise die
Ausgaben für das Kriegsministerium, da der Finanzminister
nach genauer Kenntnisnahme der Details der Proviant- und
Kommissariatverwaltung die Möglichkeit einer bedeutenden
Verkürzung der Anschlagssummen dieser Ressorts nachwies.«
Außerdem wurde noch für 1824 und für das folgende Jahr
beschlossen, 5000 Rekrutenquittungen, jede zum Preise von
2000 Rub. Banco, auszugeben. Diese letztere Maßregel, wie
auch Kankrin selbst betont, wurde stark getadelt. 2 ) Auf
diese Weise wurde es denn möglich, daß schon im Jahre
1825 »die natürliche Balance des Staats-Budgets — wie die
selbe »Übersicht« besagt’) — wieder hergestellt« wurde.
Das Verdienst Kankrins hinsichtlich der Verminderung
des Militärbudgets ist nicht zu verkennen, wenn man be
denkt, daß er in den ersten 12 Jahren die Militärausgaben,
trotz dreier großer Kriege, von 187 Milk bis 151 Milk herab
gesetzt hat. Nur in den letzten Jahren seiner Ministerzeit
waren diese Ausgaben wieder bis 169 Milk gestiegen, diese
Summe blieb aber immerhin noch um 20 Milk geringer als
diejenige, welche er bei seinem Amtsantritt vorgefunden hatte.
Außer der Verminderung der Ausgaben traf Kankrin
zur Besserstellung des Budgets auch andere finanzwirt
schaftliche Maßnahmen. In erster Reihe ist hier die Ge
tränkeregie zu erwähnen.
Die Erhebung der Getränke-Steuer wurde im Jahre 1781
geregelt und erfolgte seitdem bis zum Jahre 1819 durch
Verpachtung. Im Jahre 1819 wurde auf Grund des Mani
festes vom 2. April 1817 eine Staatsverwaltung der Getränke-
Steuer eingeführt, wobei die Absicht, die »Staatseinnahmen
durch Zuschlag des ganzen Pächtergewinnes zu vergrößern«, 4 )
nicht die letzte Rolle gespielt haben mag. Darin hat man
*) Übers. 68. — 2 ) Übers. 69. — 3 ) Übers. 69. — 4 ) Übers. 67.