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in Erinnerung des Feldzuges in Preussen besonders für
die Verpflegung fürchtete, stellte er für solche ein System
auf, das eine Verbindung des Fünf-Märsche-Systems Fried
richs II. und des neueren Requisitionssystems sein sollte.
Ich glaube, habe es aber nie aussprechen hören, dass Ge
neral Phull mich dem Kaiser zum General - Intendanten
vorschlug und absichtlich mich so gütig aufnahm und zu
unterrichten suchte.« 1 )
Tatsächlich wurde nun Kankrin auch befördert. Am
28. Februar (12. März) 1811 wurde er zum wirklichen
Staatsrat ernannt und im Kriegsdepartement als Gehilfe des
General-Proviantmeisters angestellt. Dann, 1812, zum Ge
neral-Intendanten der West-Armee ernannt, am 17. Januar
1813 als General - Major betitelt, wurde er am 2Q. April
desselben Jahres zum General - Intendanten sämtlicher akti
ver Armeen befördert. Während des damaligen russisch
französischen und dann des Befreiungskrieges leistete
Kankrin für die Verpflegung der Armeen wirklich grosse
Dienste. Er wurde denn auch in Paris am 17. März 1815
für seine Verdienste durch die Verleihung der allgemeinen
Generals-Uniform belohnt. Hier muss noch bemerkt wer
den, dass er sich nicht nur als Intendant auszeichnete,
sondern auch in Kriegssachen, besonders von Kutusow,
öfters zu Rate gezogen wurde.
Die schwere Aufgabe des General - Intendanten hat
Kankrin damals so ehrlich, wie er nur konnte, zu lösen
sich bemüht.
1815 hat Kankrin einen allgemeinen Bericht dem Für
sten Barklay-de-Tolli über die ihm anvertrauten Geschäfts
zweige abgestattet, wofür ihm der Dank des Kaisers in
einem besonderen Reskript ausgedrückt und dann auch die
Beförderung zum General-Leutnant zuteil wurde.
Nach dem russisch-französischen Kriege befand sich
Kankrin lange Zeit hindurch in dem Hauptquartier der
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