Full text: Der Safranhandel im Mittelalter

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franfälschung in drei Erlassen von 1300 bis Ende des Mittel 
alters. Im ersten wird 25 1, im zweiten 50 1 Strafe fest 
gesetzt. Eine dritte Bestimmung setzt auf die Verfälschung 
den Feuertod, auf den Verkauf gefälschten Safrans eine 
Geldstrafe von 200 1 und Verlust einer Hand '). 
Über den Florentiner Safranhandel der späteren Zeit 
liegen einige Zeugnisse aus der ersten Hälfte des 14. Jahrh. 
vor. Wir finden florentinische Kaufleute mit Safran in An 
cona, auf dem Weg nach Pisa und Genua J ). In Tana, Kon 
stantinopel, Armenien, Accon, Venedig, Pisa treiben die 
Bardi Safranhandel. Bei diesen Städten wenigstens hebt der 
Faktor der Bardi, Pegolotti, in seiner pratica della mercatura 
unter den Waren, die dort verhandelt werden, den Safran 
besonders hervor. Schon sehen wir hier, daß der toskanische 
Safran nicht allein den Markt beherrscht. Pegolotti nennt 
ihn zwar den besten, doch neben ihm sind auch die Sorten 
aus den Abruzzen, den Marken und Katalonien bekannt. Als 
Kennzeichen des Guten führt er an: rote Farbe, Trockenheit, 
Freisein von feminella und Sand. Er muß sich zur Kugel 
zusammenballen lassen. In Ledersäcken an nicht zu feuchten 
und nicht zu trockenen Orten aufbewahrt, läßt er sich zehn 
Jahre erhalten 8 ). — Um die Mitte des 15. Jahrhunderts 
halten sich florentinische Kaufleute mit Safran in Frank 
reich auf J ). Im Durchgangsverkehr von Pisa erscheint 1440 
Safran aus dem Valdelsa, aus Siena und dem Contado. Doch 
neben dem Handel mit diesen in Toskana angebauten Sorten 
spielt jetzt schon der mit fremdem Safran eine Rolle. Die 
Zollstätten von Florenz und Pisa passieren Sorten aus den 
Marken, dem Mailändischen und aus anderen Gegenden 6 ). 
1) A. F. Giachi: Saggio di ricerche sopra lo stato antico e 
moderno di Volterra. Firenze e Siena. 1786—1796. 2. Aufl. des 
I. Bd. Volterra 1885. 
2) Davidsohn: Forschungen. III. 632, 777, 517. 
3) La pratica della Mercatura scritta da Francesco Balducci 
Pegolotti, im 3. Bande von (Pagnini): Della decima, della moneta e 
della mercatura de’ Fiorentini fino al secolo XVI. Lisbona e Lucca 1765. 
4) Pagnini II. S. 304. 
5) La pratica della Mercatura scritta da Giovanni di Antonio da 
Uzzano nel 1442, in Pagnini IV.
	        
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