Metadata: Abriss einer Geschichte der Theorie von den Produktionsfaktoren

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des Seltenheitsmomentes für die Wertbildung richtig erkannt und 
haben endlich den Begriff der sekundären Produktionsfaktoren auf 
gestellt. 
Y. Kapitel. 
Sismondi. 
Mit J. St. Mill hat die Smithsche Produktionslehre ihre letzte 
große Weiterbildung erfahren, all die folgenden Kapitel unserer 
Arbeit werden sich mit Angriffen auf sie zu beschäftigen haben, die 
nicht ihren weiteren Ausbau zum Ziele haben, sondern ihre völlige 
Ablehnung und eine Aufstellung von Systemen auf gänzlich neuer 
Grundlage; es ist die naturnotwendige Reaktion gegen den in der 
ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts fast allgemein herrschenden 
Smithianismus. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, diese Angriffe 
mit größerer oder geringerer Vollständigkeit aufzuzählen und einen 
nach dem anderen zu widerlegen: es würde dies den Leser ermüden 
und überhaupt zwecklos sein, da eine jede Widerlegung doch schließ 
lich auf die uns nun hinreichend bekannte Drei-Produktionsfaktoren- 
Lehre hinauslaufen würde. Wir wollen uns also damit begnügen, 
nur der wirklich originellen Angriffe Erwähnung zu tun, die in der 
Geschichte der Nationalökonomie einen dauernden Platz sich errungen 
haben, und, wenn sie auch die Adam Smithsche Produktionslehre 
nicht verdrängen konnten, doch durch ihren Ideengehalt auf unsere 
Wissenschaft befruchtend gewirkt haben. 
Als ersten dieser Gegner wollen wir Sismondi einer näheren 
Betrachtung unterziehen, der, ursprünglich ein begeisterter Anhänger 
des Adam Smith, sich allmählich von ihm abgewandt und ihn 
schließlich heftig, nicht zum wenigsten auf unserem Gebiete, be 
kämpft hat. 
Im Mittelpunkt steht bei ihm der „Reichtum“ (richesse) 1 ). Zwar 
entspricht dies deutsche Wort dem französischen nicht ganz genau, 
da Sismondi mit ihm etwas Konkretes ausdrücken will, während wir 
„Reichtum“ als ahstractum auffassen; doch findet sich kein genaueres, 
‘) Sismondi, Nouveaux principes d’Economie politique ou de la richesse. Paris 
1819, I, 60.
	        
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