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Frédéric Le Play in seiner Bedeutung für die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Methode

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Bibliographic data

fullscreen: Frédéric Le Play in seiner Bedeutung für die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Methode

Monograph

Identifikator:
101947257X
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-35839
Document type:
Monograph
Author:
Reuß, Alfons http://d-nb.info/gnd/1051831989
Title:
Frédéric Le Play in seiner Bedeutung für die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Methode
Place of publication:
Jena
Publisher:
Gustav Fischer
Year of publication:
1913
Scope:
1 Online-Ressource (IV, 145 Seiten)
Digitisation:
2018
Collection:
Economics Books
Usage license:
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Contents

Table of contents

  • Frédéric Le Play in seiner Bedeutung für die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Methode
  • Title page
  • Contents
  • Erster Abschnitt. Die Methode Le Play's
  • Zweiter Abschnitt. Beurteilung der Methode Le Play's

Full text

6 
Le Play’s Probleme waren ausschließlich „soziale“, betrafen 
das menschliche Zusammenleben. Auch er sah sich Dogmen gegen 
über, die durch unzureichende Induktion und überwiegende Deduk 
tion entstanden waren: dem Dogma der Individualisten und dem 
Dogma der Sozialisten. Mitten zwischen diese miteinander nicht 
vereinbaren Anschauungen gestellt, suchte er nach zuverlässigen 
wissenschaftlichen Mitteln zur Entscheidung des Kampfes, und als 
naturwissenschaftlich gebildeter Mann entschied er sich für eine 
strengere Ausbildung der unvollkommenen sozialwissenschaftlichen 
Methoden, zunächst also für Anstellung genauerer Beobachtungen. 
Da sein Problem kein Betriebs-, d. h. kein Produktionsproblem war 
wie dasjenige Thünen’s, sondern die Gesamtorganisation des sozialen 
Organismus betraf, suchte er das Material seiner Untersuchungen 
nicht im Betriebe der Erwerbswirtschaften, sondern in der Familie, 
dieser Keimzelle des sozialen Organismus, wo er hoffen durfte, durch 
Vergleich verschiedener Organisationstypen den Ursachen der sozialen 
Zerrüttung, die er vor Augen hatte, näherzukommen. 
Thünen und Le Play waren beide nicht nur Denker, sondern 
auch Praktiker. Ihre Stellung und ihr Wirken inmitten des Lebens 
hat auf beide außerordentlich befruchtend gewirkt. Thünen’s wissen 
schaftliche Methode hat sich durch das Zusammentreffen dieser 
Lebensstellung mit einer ganz hervorragenden wissenschaftlichen 
Begabung zur höchsten Originalität entwickelt. Bei Le Play hat 
fremder Einfluß, wie wir sehen werden, mehr mitgewirkt. Aber 
dieser Einfluß ging auch bei ihm weit weniger aus von anderen 
Nationalökonomen, als von Praktikern und sonstigen ihm nahe 
stehenden oder von ihm aufgesuchten Persönlichkeiten. Jedem Ein 
flüsse der Fachschriftsteller suchte er sich nach Möglichkeit zu ent 
ziehen, um nicht der von vorgefaßten Meinungen ausgehenden Sug 
gestion zu unterliegen. So ist es wohl auch zu erklären, daß in 
seinen Werken nirgends von Auguste Comte die Bede ist, und daß 
er ihn vielleicht wirklich nicht gekannt hat, trotzdem Le Play’s 
Methode offenbar nichts anderes ist, wie ein erster entschiedener 
Schritt auf dem von Comte vorgezeichneten Wege. 
Le Play und Comte. Um den innigen Zusammenhang zwischen 
der Methode Le Play’s und dem erkenntnistheoretischen System 
Comte’s zu erweisen, mag es einstweilen genügen, die folgende 
Äußerung des ersteren wiederzugeben, welche der 1. Auflage der 
„Ouvriers europeens“ entnommen ist. Sie zeigt deutlich, daß Le Play, 
um die Terminologie Comte’s zu verwenden, durch seine Methode
	        

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Frédéric Le Play in Seiner Bedeutung Für Die Entwicklung Der Sozialwissenschaftlichen Methode. Gustav Fischer, 1913.
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