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Die Städtische Sparkasse stellte in diesem Jahre 2500 dt
für den Prämienfonds zur Verfügung. Die Prämienverlosung
für 1911/12 findet am 17. und 18. Mai, vormittags 9 Uhr be
ginnend, im Sparbureau statt.
Durch die Spareinrichtung ist den Werksangehörigen Ge
legenheit gegeben, die kleinsten Beträge, von 1 dl an, zu
5 Prozent zinsbar anzulegen und sich außerdem Anteile an
der alljährlich stattfindenden Prämienverlosung zu sichern.
Den Teilnehmern ist es hierdurch ermöglicht, sich auf die be
quemste Weise ein Sparguthaben zu schaffen, über das sie
jederzeit verfügen können und das ihnen namentlich über die
Zeiten hinweghilft, in denen für unvorhergesehene Ausgaben
oder für besondere Bedürfnisse Aufwendungen notwendig sind.
Von der Einrichtung wird in diesem Sinne vielfach Ge
brauch gemacht, namentlich werden Gelder angesammelt für
Einkauf von Vorräten für den Wirtschaftsbedarf (Kar
toffeln, Kohlen usw.),
Zahlung von Schuldenzinsen, Mieten und Steuern,
Begründung eines eigenen Hausstandes,
Ausstattung und Eortbildung der Kinder,
Militär dienstj ahre,
Beschaffung von Kleidungsstücken und Hausgerät,
Unterstützung bedürftiger Angehöriger,
Krankheitsfälle,
notwendige Reisen (in die Heimat, bei Sterbefällen usw.).
Zweifellos ist es richtiger, wenn irgend möglich, freiwillige
Ersparnisse vor Eintritt eines Notfalles zu machen, dazu
Zinsen und Prämien zu erhalten, und so seine Unabhängigkeit
von fremder Hilfe tunlichst zu wahren, als nachher zur Rück
gabe von Beträgen —■ womöglich mit Zinsen — gezwungen zu
sein, oder, wie z. B. bei Entnahme von Vorschüssen, sich zu
bestimmten Abzügen verpflichten zu müssen.
Das Anwachsen regelmäßiger Einlagen bei der Sparein
richtung ist aus der Tabelle S. 80 ersichtlich.
Wie die Zusammenstellungen S. 78 ergeben, ist die
Zahl der Sparer im verflossenen Jahre um weitere 1088 auf
zusammen 17 775 mit einem Guthaben von über 6Vs Millionen
Mark gestiegen, ein Beweis für die Beliebtheit, deren die Ein
richtung in den weitesten Kreisen der Werksangehörigen sich
erfreut. — 42,9 Prozent der Arbeiterschaft und 67,7 Prozent
der im Monatsgehalte stehenden Beamten sind zurzeit beteiligt.
Eine weitere Ausdehnung macht sich durch die täglich ein
gehenden Anmeldungen neuer Teilnehmer bemerkbar. Der
Beitritt kann jederzeit erfolgen; das jeder Zahldüte auf
gedruckte Formular ist nur mit Betrag und Namen auszufüllen
Und in einen der an den Werkseingängen befindlichen Brief
kästen zu legen. Das Sparbureau erledigt dann alles weitere.
Rückzahlungen werden jederzeit geleistet.
Das Sparbureau dient den Werksangehörigen auch als Aus
kunftsstelle in allen sonstigen Sparangelegenheiten. _ Einlagen
Werden auf Antrag an öffentliche Sparkassen vermittelt und
Guthaben von dort eingezogen. Für Werksangehörige, die
ihrer Militärdienstpflicht genügen müssen und die beabsich-