in den Vereinigten Staaten.
149
den können. In diesem Landstriche wird der meiste Stahl gemacht.
Die Alleghany-Landschaft allein, Pittsburg mit inbegriffen, pro
duzierte 1899 fast ein volles Viertel von allem in den Vereinigten
Staaten gemachten Brucheisen, darunter ungefähr die volle Hälfte
alles offenen Herd-Eisens und ungefähr 39 Prozent der Gesamt
produktion aller verschiedenen Arten von Stahl. Soweit der Ver
fasser zu urteilen vermag, dürfte dieses Stahlland kaum durch ein
anderes zu ersetzen sein. Zweifellos wird Colorado bei einer
weiteren Entwicklung der Westküste als Stahlland weiteren Ein
fluß gewinnen. Chicagos Stellung als Stahlfabrikant ist bereits
gesichert. Dagegen weist nichts darauf hin, daß jemals der Süd
westen Amerikas Stahl in irgendeinem beträchtlichen Maße machen
wird. Erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bildeten die
östlichen, am atlantischen Ozean gelegenen Staaten die Heimat der
Stahlfabrikation. Sogar ungefähr die Hälfte alles pennsylvanischen
Stahls wurde östlich von den Alleghani-Gebirgen hergestellt. Seit
dem ging der Zug ebenso beständig wie schnell nach dem als
Zentralwesten bekannten Landstriche, dessen Hauptplatz Pittsburg
ist. Die Übersiedelung der großen Lackawanna Eisen- und Stahl
werke von Scranton in Pennsylvania nach Buffalo und die glän
zenden Triumphe der Bethlehem-Stahlgesellschaft in Pennsylvania
durch Waffenrüstungen, Gewehre und Schmiedearbeiten als Spe
zialitäten, welche der genannten Firma eine einzige, alles beherr
schende Stellung gaben, bilden den besten Beweis, daß für die
Fabrikation gewöhnlichen Stahls der amerikanische Osten kein
günstiger Platz ist. Die Geschichte der Stahlwerke zu Troy liefert
einen ferneren Beweis dafür. Nur eine Ausnahme gibt es von
dem Zug nach dem Westen: Harrisburg im östlichen Pennsylvania,
welches bis jetzt ein blühender und wichtiger Mittelpunkt der Stahl
fabrikation blieb. Die Maryland-Stahlgesellschaft hat bei Flutwasser
Vorteile für die Ausfuhr; viel wichtiger jedoch für die Zukunft
dieser Gesellschaft ist ihre Entwicklung im Schiffsbau, für den
ihre Anlagen besonders günstig liegen. Soweit der Verfasser sehen
kann, sind keine Anzeichen bemerkbar für eine Verlegung des
Mittelpunktes der Stahlindustrie aus ihrem bisher innegehabten
Landstriche nach einem anderen, neuen Landstrich; dieser Mittel
punkt liegt, wie bereits früher ausgeführt, im zentralen Westen