190
XV. Eisenbahnen einst und jetzt.
Tatsache bestehen bleibt, daß alle drei gleich wichtig für solche
Erfolge sind, wie wir sie bei den großen Verkehrslinien unseres
Landes beobachten.
Die Männer der Eisenbahnwelt können sich beglückwünschen
zu der stolzen Stellung, die sie dadurch einnehmen, daß sie, wie
ich glaube, die allermäßigsten unter den Arbeitern sind. Da
durch geben sie den anderen Arbeitern an dem weit in die Ferne
reichenden Baume der Arbeit ein leuchtendes Beispiel. Infolge
dessen kann ihr Einfluß nur von unschätzbarem Segen sein. Für
einen Mann, der trinkt, ist kein Platz im Eisenbahndienstsystem;
eigentlich sollte nirgends Platz für ihn sein.
Die zufriedenstellenden Beziehungen, welche im großen und
ganzen zwischen den Eisenbahnangestellten und den Gesellschaften
bestehen, sollten beiden Teilen Genugtuung gewähren. Dergleichen
dürfte sicher überall zu erreichen sein, wo die höheren Beamten
intelligent und sympathisch sind und sich als einen Teil der
Organisation betrachten, welche die Linien in Verwaltung hat,
alle Angestellten inbegriffen von dem Waggonschieber zum Zug
führer und so durch alle Grade bis zum Präsidenten hinauf.
Im Eisenbahndienst ist kein Raum für einen Gegensatz zwi
schen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, denn der Präsident und der
Oberaufseher besitzen die Bahn ebensowenig wie irgendein anderer
Angestellter. Daher kann man wohl sagen, sie sind Mitglieder
ein und derselben Körperschaft und alle möglichen Grade Diener
der Eisenbahngesellschaft. Der Präsident erkennt daher in dem
Waggonschieber, dem Wegmann, dem Ingenieur Angestellte, ge
rade wie er selbst einer ist. Er empfindet ihnen gegenüber die
Bande der Kameradschaft, während die niederen Beamten in dem
höheren nur einen Genossen sehen und wissen sollten, daß in
allen Dingen der Kompensation, der Disziplin Vorschriften von
diesem Genossen nicht zu seiner eigenen Selbstvergrößerung ge
geben werden, sondern für eine erfolgreiche Instandhaltung der
Linie.
Noch eine andere erfreuliche Ansicht tut sich auf. Der Weg
zur Beförderung steht jedermann offen: das muß jedweder be
zeugen. Ich zweifle, ob viele von denen, welche in autoritativer
Stellung sind, in anderer als niederer Stellung begonnen haben;