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BOHMI
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II. Des Geldes ABC.
Ganz gleichgültig, was wir sind — Bergwerkarbeiter, Fabrik
arbeiter, Feldarbeiter, Landwirte, Handarbeiter, Kaufleute, Fabri
kanten oder Millionäre — jeder von uns hat das größte Interesse, die
Frage des Geldes, sowie deren kluge Behandlung zu verstehen.
Ich bitte deshalb Sie alle, mir Ihre Aufmerksamkeit zu schenken,
denn was für den einen Arbeiter gut ist, ist auch gut für den
anderen; und was den einen schädigt, muß auch den anderem
schädigen, mag er arm oder reich sein.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, müssen wir zunächst
wissen, warum Geld eigentlich existiert; und dann, was Geld
eigentlich ist. Ich 1 will mit Rücksicht auf einen neu erschlossenen
Teil unseres modernen Amerika auseinander zu setzen versuchen,
wie „Geld“ entsteht. In vergangenen Zeiten, da die Menschen nur
als Bodenbebauer lebten, und Handel und Gewerbe noch nicht ent
wickelt waren, hatten sie auch nur wenige Bedürfnisse; damals
wurde alles ohne Geld, durch bloßen Austausch der Güter bewerk
stelligt. Der Landwirt, der ein Paar Schuhe brauchte, gab so und so
viel Korn für die Schuhe, und seine Frau kaufte ihren gegen die
Sonne schützenden Hut für so und so viele Kartoffeln; auf diese
Weise kam aller Kauf und Verkauf zustande — also durch Tausch
handel. Mit dem Wachsen der Bevölkerung und der Verviel
fältigung der Bedürfnisse wurde bloßer Tauschhandel immer un
bequemer. Daher legte der eine oder andere in dem betreffen
den Bezirke ein Warenlager an, in welchem die meistnötigen
Artikel zu haben waren, und nahm dafür Waren in Austausch, die
der Landwirt abgeben konnte. Darin zeigte sich bereits ein großer
Fortschritt; denn der Landwirt, der, wenn er ins Dorf kam, Dutzend
verschiedenartige Dinge verlangte, brauchte nicht mehr länger nach 1
einem halben Dutzend verschiedener Leute auszuschauen, die einen
oder mehrere der Artikel gegen solche, die er selbst besaß, einzu
tauschen bereit waren. Er konnte jetzt alles bei ein und demselben
Mann, dem Ladeninhaber, bekommen; bei diesem tauschte er jetzt
für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse das meiste von dem,
was er selbst brauchte, ein. Dabei war es für den Ladeninhaber
ganz gleichgültig, ob er dem Ackerbauer Tee oder Kaffee, Bett
decken oder einen Hausrechen gab; ebenso machte es nicht den
geringsten Unterschied, welche Artikel er von dem Ackerbauer