Full text: Das mitteleuropäische Wirtschaftsproblem

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ein erweiterter Produktionsapparat die Vernichtung von 
Gütern und Arbeitskraft durch drei Kriegsjahre wettge 
macht hat. Die Rückkehr in die Enge des früheren Markt 
gebietes wird unmöglich, weil ein Gegengewicht gegen 
die sprunghafte Verteuerung der Produktionskosten zu 
mindest durch die hohen Steuern geschaffen werden muß. 
Wir wissen, daß der enge Markt die Herabdrüekung der 
Gestehungskosten durch äußerste Spezialisierung ebenso 
wie die Errichtung von Großbetrieben für die Herstellung 
einzelner hochwertiger Massenartikel verhindert, die allein 
die günstigsten Produktionskosten erzielen können. 
Die wirtschaftlichen und technischen Wirkungen der 
Spezialisierung sind so bekannt, daß sie hier keiner nä 
heren Ausführung bedürfen. Sie gestattet erst die volle 
Ausnützung der Maschinen und Anwendung von Spezial 
maschinen für untergeordnete Teilverrichtungen, die sonst 
durch kostspielige Handarbeit geleistet werden müssen, 
die vollste Ausnützung der persönlichen Kräfte, die sich 
sonst zersplittern, sie gestattet die Verminderung des Ver- 
waltungs- und Werbeapparats, eine leichtere und raschere 
Ausführung von Aufträgen, sie erleichtert die Lagerhal 
tung, die Anpassung an technische Fortschritte usw. 
Der Krieg hat, wie an anderer Stelle ausgeführt, diese 
Spezialisierung in der ganzen Industrie im höchsten Maß 
für seine Bedürfnisse erzwungen. Die Industrie hat 
sieh auf die Herstellung verhältnismäßig weniger von der 
Kriegsverwaltung gebrauchter Warentypen umgestaltet. 
Die Wiederherstellung des früheren Zustandes be 
deutet deshalb gegenüber dem durch den Krieg geschaffenen 
Zustand ebenso eine umwälzende Neuerung wie die Ein 
richtung apf ein neues erweitertes Marktgebiet. Das ist mit 
vollem Nachdruck hervorzuheben. Eine wirtschaftliche 
restitutio in integrum gibt es nach diesem Krieg nicht, 
weil die früheren Voraussetzungen der Wirtschaft nicht 
wieder hergestellt werden können. Einen Neuaufbau wird 
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