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letzteren Saline begegnen wir häufig ideellen Anteilen von Salzstellen 1 .
Da diese sämtlichen Salinen selbst nicht Zubehör zum Grund und
Boden waren, so beweist der Besitz einiger Bruchteile dieser Salinen
durch die Abtei St. Peter keineswegs die Zugehörigkeit der Salinen
zum Oberflächenbesitze. Die vorgenannten Salinen reichen schon in
die Römerzeit zurück, und bereits die Agilolfinger haben über Teile
in ausgiebiger Weise zugunsten der Geistlichkeit verfügt. Ofen und
Pfannen sind bei ihnen von jeher im Privatbesitze gewesen. Es wird
deshalb auch nicht erwartet werden können, daß in den von Waitz
beregten Fällen der Besitz jeder einzelnen Salzpfanne auf den Regal
besitzer zurückgeführt wird.
Die nunmehr folgenden beiden Zitate aus dem Urkundenbuche
des Landes ob der Enns 1 2 betreffen beide gleichfalls nur Salzstellen. In
dem ersteren vom 9. Juni 1117 3 bestätigt Erzbischof Konrad von Salz
burg dem Kloster Nonnberg zu Salzburg:
„et quod Hall detinent, scilicet pontem Puhiln cum omnibus
ad ipsum locum pertinentibus, quartam partem aquae in Gerho-
hispride et tertiam partem aquae in Wazzimann galgen et diraidium
aquae nonae partis, quam partem in eodeml igno .... quatnor
loca patellaria et diraidium loca curtilia quator et dimidium.“
In der andern Urkunde vom lahre 1137 4 5 schenkt Erzbischof
Konrad von Salzburg dem Kloster Reichersberg in Reichenhall:
„patellam in halla eum una curtili in ipsa villa hallensi et VI
curtilibus in silvestribus unchen 6 vulgo nominatis, de quibus ligna
persolvuntur ad ipsam patellam.“
Beide Urkunden sprechen nun um so weniger gegen die Regalität,
als Salzburg, dessen Dependenzen Nonnburg und Reichersberg waren,
Salzrechte de regalibus imperii hatte.
Dann folgte bei Waitz ein Zitat aus dem Urkundenbuch für Steier
mark 6 , betreffend Salzstellen in Reichenhall, welche unter anderen Be-
1 v. Koch-Sternfeld S. 227 aus den Monum. Boica VIII p. 125, 161:
„pars fontis in Halle ■— vocabulo Achtheil, per singulos annos pondera
salis VI scilicet talentorum pretia, — partes salis in Halle duo scilicet
Achtail in loco q. d. Ulbrecke, et tertiam partem unius Nuintail in loco
q. d. Houbtachere et dimidium locum patellae in loco q. de Chere.“
2 II 1, Wien 1856.
8 No. CI S. 150 fr.
4 Daselbst No. CXX S. 178 ff., übrigens auch in den Monum. Boica IV p. 403.
5 Vgl. auch v. Koch-Sternfeld II 191 und 284 a. a. O.
6 No. 77 S. 84.