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daneben natürlich auch in gewissem Umfange die Selbstkosten
des Zeitungsvertriebs gestiegen. Ob und in welchem Muße
die Verkehrszuuahme die Differenz zwischen Noheinuahmeu
und Ausgabe» korrigiert hat, soll im folgenden untersucht
werden.
a) Einnahmen: Von 4950000 M. Gesamteinnahmen
ans dem Absatz der Zeitungen sZeitungsgebühr, Zeitungs
bestellgeld, Gebühr für außergewöhnliche Zeitungsbeilagen)
im Jahre 1897 1 ) waren nach den Angaben der Postverwaltung-)
rund 4485 000 M. Zeitungsgebühren, d. h. rund 91°/».
Unter Berücksichtigung dieses Verhältnisses ist anzunehmen^)
daß im Jahre 1910 von 12107 000 M. Gesamteinnahmen
aus dem Zeitungsverkehrff etwa 11017000 M. auf die
Zeitungsgebühren entfielen.
b) BerKehrszisfer: Von 983 000 000 Zeitungs
nummern, die im Jahre 1897 durch die Post vertrieben
worden sind,ff waren 937000000 Stück oder 95°/» gebühren
pflichtige Nummern,°) d. h. solche, die nicht zu den Preß-
erzeugnissen gehörten, deren Besorgung die Post ohne Erhebung
150000 M. ergeben (Stcnogr. Ber. a. a. O. S. 2807 und S. 2924).
Im ganzen erfuhr sonach die von der Post für nötig erachtete Soll-
Mehreinnahme von 1 250000 M. eine Verminderung um (950 000 +
410 000 + 150000 =) 1510000 M., d. h. der neue Tarif mußte
260000 M. weniger einbringen als er bei der von der Post geplanten
Durchführung des Gebührenprinzips ergeben sollte (Stenogr. Ber.
a. a. O. S. 2924).
Poststatistik 1897 S. 50.
2) Vgl. S. 82 Anm. 3.
s) Die Angaben der Postverwaltung über den Ertrag des Zeitungs
geschäfts im Jahre 1897, die sich in der Begründung des Tarifentwurfs
von 1899 vorfinden (Vgl. S. 82 Anm. 2 und S. 82 Anm. 3 und
S. 83 Anm. 1), beruhen auf speziellen Feststellungen, wie sie seitdem
nicht wieder veröffentlicht worden sind. Es erübrigt sonach für die
Zwecke der Untersuchung nur, die allgemeinen Angaben der Poststatistik,
die zuletzt für 1910 veröffentlicht worden ist, vergleichbar zu machen.
ff Poststatistik 1910 S. 44.
ff Poststatistik 1897 S. 24.
ff Vgl. 83 Anm. 1.