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darf nicht auftauchen; wir müssen und werden Mittel und
Wege finden, um allen Verpflichtungen des Staates nach
zukommen und die Krise auch ohne Gefährdung der
Privatwirtschaft zu überwinden.
Unsere theoretische und insbesondere unsere wirt
schaftliche Rüstung ist eine so wesentlich stärkere, die
Technik unseres Geldverkehres eine so vielfach ver
besserte, daß wir das Beste hoffen dürfen, vorausgesetzt
allerdings, daß man sich nicht scheuen wird, das Nötige
rasch und tatkräftig ins Werk setzen.
Die wissenschaftliche Erforschung der Inflation und
ihrer Wirkungen ist eine sehr gründliche gewesen; daß
sie zu abschließenden Ergebnissen geführt hätte, ist aller
dings schwer zu behaupten. Immerhin geht die überwie
gende Anschauung dahin, daß Umlaufsmittel und Waren
vorrat — wenigstens unter sonst gleichen Verhältnissen —
dem Gesetz von Nachfrage und Angebot in demSinne unter
liegen, daß je weniger Ware und je mehr Barschaft, desto
höhere, je mehr Ware und je weniger Geld, umso
niedrigere Warenpreise sich ergeben. Herrschen zudem,
wie bei uns, die Zustände einer belagerten Festung, so
wird die Ware immer seltener, während das Geld, das
nicht ins Ausland abströmen kann, sich immer mehr an
sammelt und so seine Kaufkraft in steigendem Maße ein
büßt. Selbstverständlich werden diese an sich unvermeid
lichen Zustände durch die Gewinnsucht Einzelner noch
sehr verschärft. So ergibt sich das Bild einer Preisstei
gerung, die die Lage des Mittelstandes zu einer unerträg
lichen macht (der Arbeiter ist durch das „eherne Lohn
gesetz“ einigermaßen geschützt) und überdies zu einer
höchst bedauerlichen gegenseitigen Verbitterung führt.
Ganz besonders die Teuerung der Nahrungsmittel de
klassiert die Beamtenschaft, diesen äußerst wichtigen
Teil der Bevölkerung, und setzt die Lebenshaltung Aller
bis hoch hinauf in die Kreise der Wohlhabenden, und da
mit die öffentliche Gesundheit, empfindlich herab. Was
bisher von Staatswegen in dieser Richtung vorgekehrt
wurde, hat wenig sichtbaren Erfolg gezeitigt; allerdings
kann man annehmen, daß ohne staatliches Eingreifen die
Dinge noch schlimmer geworden wären. Denn bei freiem
Verkehr hätten die Bemittelten alles, die Minderbemit
telten und Unbemittelten nahezu nichts erhalten. Es
ist leider nicht anzunehmen, daß mit Eintritt des Friedens
auch nur die Ernährungsverhältnisse sofort eine entschie