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Der Ertrag für einen Hektar Zuckerrüben setzt sich folgender
maßen zusammen (nach Otto Licht „Landwirtschaftliches und Volks
wirtschaftliches") :
Stärke
Eiweiß
Zusammen
M
.«
Ä
46,42 dz Zucker
. . . 464,20
—
464,20
4,95 „ Melasse
.. . 23,80
—
23,80
20,57 „ Trockenschnitzel
99,40
87,00
136,40
198,00 „ Blätter, Köpfe
,. . 144,60
138,50
283,10
im ganzen.
.. . 732,00
175,50
907,50
Davon entfallen auf die menschliche
Nahrung —
Zucker ....
JL 464,20
und ans Viehfutler ..
„ 443,30
Um es nochmals kurz zusammenzufassen: ein guter und sicherer
Weg, den Fortfall der Futtermitteleinfuhr auszugleichen und unsere
Volksernährung sicherzustellen, ist eine mit allen Mitteln, auch von
seiten des Staates, z. B. hinsichtlich der Arbeiterfrage, zu unter
stützende Förderung und Verstärkung des Zuckerrübenanbaues,
nötigenfalls unter mäßiger Einschränkung des Futterkräuteranbaues,
da schon die Blätter und Köpfe der Zuckerrüben dafür reichlichen
Ersatz gewähren.
Gleichzeitig find alle Bestrebungen auf Erhaltung der durch den
Rübenbau gewonnenen Nährwerte zu unterstützen, d. h. die Schaffung
von Trocknungsanlagen für Blätter, Köpfe, Schnitzel und Rüben zu
fördern, die Ausnutzung aller bereits vorhandenen Anlagen dieser
und verwandter Art wirtschaftlich möglich zu machen.
3. Die deutsche Zuckererzeugung und ihre Verwertung.
Unter den Fabrikbetrieben, die sich mit der Erzeugung des
Zuckers besassen, lassen sich vier Gruppen unterscheiden: die Roh
zuckerfabriken, Siedereien, Melasseentzuckerungsanstalten, Weiß
zuckerfabriken.
Die erste Gruppe gewinnt, wie schon ihr Name besagt, aus den
in der Umgegend angebauten Rüben den Rohzucker. Die Roh
zuckerfabriken fangen die Verarbeitung der Rüben gleich mit
Beginn der Ernte an, gewöhnlich gegen Ende September oder Anfang
Oktober. Die Dauer der Rübenverarbeitungszeit richtet sich nach der
Menge der angelieferten Rüben sowie der Tagesleistung der Fabrik.
Letztere ist sehr verschieden. Der geringsten Tagesleistung der be
stehenden kleinsten Fabrik von 4000 Zentnern steht eine Rüben-