Full text: error

Entstehung des Kapitalismus 
5 
notwendig so zu fallen brauchte, zugunsten des Individualismus, der 
erwerbswirtschaftlichen Produktionsweise und der Unternehmung zu 
fällen! 
5o eng die drei Grundlagen der heutigen Wirtschaftsverfassung 
Zusammengehören, so bleibt, wenn wir das Wesen des „Uapitalis- 
rous" klar erfassen wollen, nach dem Gesagten doch nichts anderes 
übrig, als sie der Reihe nach einzeln zu betrachten. Dazu gehört 
insbesondere auch, daß wir jede der drei sozialen Erscheinungen mit 
ihrem Gegenstück vergleichen. Line soziale Einrichtung lernt man 
überhaupt erst dadurch richtig kennen, daß man neben sie dasjenige 
soziale System stellt, das außer ihr denkbarerweise auf dem frag 
lichen Gebiet herrschen könnte. So müssen wir hier der individua 
listischen Wirtschaftsordnung die verschiedenen Formen des Sozialis 
mus entgegenstellen, bei dem der Staat die wirtschaftliche Initiative 
nicht mehr seinen Bürgern überläßt, sondern selbst die Leitung des 
Wirtschaftslebens in mehr oder weniger großem Umfange in die 
Hand nimmt, der erwerbswirtschaftlichen ist die konsumgenossen 
schaftliche Produktionsweise und der Unternehmung die Urbeiter- 
produktivgenossenschaft entgegenzustellen. 
Beginnen wir mit einer Betrachtung des individualistischen Uechts- 
systems! 
l. Die individualistische Wirtschaftsordnung 
und ihre Entstehung. 
Me denkbaren Wirtschaftsordnungen lassen sich aus zwei Grund 
formen zurückführen: individualistische und sozialistische Wirtschafts 
ordnungen. Die Frage ist nur, worin liegt das eigentlich unterschei 
dende Merkmal zwischen Individualismus und Sozialismus? Und 
kann man diese beiden Rechtssysteme, von denen jedes wieder einer 
sehr verschiedenen Ausgestaltung im einzelnen fähig ist, auch mischen, 
oder verhalten sie sich zueinander wie Feuer und Wasser? 
Nehmen wir als Ausgangspunkt die Wirtschaftsordnung, wie sie 
heute in allen Staaten europäischer Uultur, sowohl in Europa selbst.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.