Full text: Konzentrationstendenzen im badischen Bankgewerbe

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aktion für den früheren Aktionär der Süddeutschen Bank ins 
Gewicht fallen und hier hat er im Vergleich zur obigen Ertrags 
steigerung einen weit bedeutenderen Gewinn davon getragen. 
Bei der Bildung dieser süddeutschen Interessengemeinschaft 
stand immer die Deutsche Bank in Berlin als treibende Kraft im 
Hintergrund mit ihrem Streben nach Erweiterung ihrer Inter 
essen- und Einflußsphäre auf Süddeutschland, besonders da ihre 
Rivalen in der deutschen Bankenkonzentration, die Dresdner 
Bank und die Disconto-Gesellschaft, bereits einige Jahre zuvor 
hier festen Fuß gefaßt hatten. Die Deutsche Bank fusionierte 
nicht, wie es wohl zu erwarten gewesen wäre, die einzelnen 
Bankenkomplexe — bei der Pfälzischen Bank und der Süd 
deutschen Bank wäre es ihr sicherlich nicht allzu schwer ge 
fallen, eine direkte Aktienmajorität auf Grund eines Umtausch 
projekts zu erlangen, wie früher bei der kapitalstärkeren Bergisch- 
Märkischen Bank, sondern sie stellte die Rheinische Creditbank, 
die bereits seit 1904 mit ihr in engem Konnex stand, in den 
Vordergrund der ganzen Finanzoperation in Gestalt der durch 
sie zustandegekommenen Interessengemeinschaft. 
Die Modalitäten waren in der Art proponiert, daß die Vor 
teile, die durch die Ausnützung des Aktienagios bei einer Fusion 
erzielt worden wären, auch ohne eine solche erreicht wurden. 
Ihrem inneren Wesen nach bedeutet dieser mächtige Zu 
sammenschluß im süddeutschen Bankwesen in hervorragender 
Weise eine energische Ausdehnung der Machtsphäre des Kon 
zerns der Deutschen Bank auf das Großherzogtum Baden und 
die Bayrische Pfalz unter gleichzeitiger Konsolidierung der dor 
tigen Kreditverhältnisse. 
Andererseits haben die vereinigten Interessen der Rheini 
schen Creditbank und der Pfälzischen Bank weiterhin diesen 
Instituten selbst unter der Ägide der Deutschen Bank zweifellos 
eine erheblich verstärkte Stoßkraft auch in Konkurrenz mit 
den übrigen badisch-pfälzischen Banken verliehen.
	        
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