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nähme der Selbständigen und rasches Anwachsen der Ar
beiterklasse, wenn auch die Relativzahlen das Gegenteil zu
bezeugen scheinen.
In München waren
1895
1907
1895
in % a b c
1907
in % a b c
Selbständige
34 595
40 411
23,5
22,1
Angestellte
11 918
22 879
8,1
12,5
Arbeiter
100 958
119 675
68,4
65,4
Es haben demnach entgegen der allgemeinen Tendenz
die Selbständigen absolut um 5816 zugenommen (rel. — 1,4),
obwohl die „Alleinbetriebe in dem ganzen Bannkreis der Stadt
erfreulicherweise abgenommen haben“. (Gewerbestatistik
des statistischen Amts der Stadt München.) Diese eigentüm
liche Tatsache zu begründen, bedürfte es ganz eingehender
Lokaluntersuchungen, da dies nicht aus den allgemeinen Er
gebnissen der Berufs- und Betriebszählungen zu erklären ist.
Die fehlenden Untersuchungen einwandfrei durchzuführen, be
darf auch außerordentlicher Lokalkenntnis und fällt aus dem
Rahmen dieser Arbeit heraus. Einen äußerst raschen Auf
schwung haben die Angestellten genommen, deren Zahl nicht
nur absolut, sondern auch relativ sehr gestiegen ist. Dies
hat auch darauf eingewirkt, daß 1907, obwohl die Arbeiter
zahl absolut sich um 18 717 erhöhte, auf 100 Erwerbstätige nur
65,4 Arbeiter kommen, während die Relativzahl der arbeitenden
Bevölkerung 1895 auf 68,4 stand. Im Voraus sei bemerkt, daß
der weitaus größte Teil der Mehrung der industriellen Arbeiter
auf die ungelernten Arbeiter fällt, weil durch die weitgehende
Verwendung und Vervollkommnung der Maschinen die gelernte
Arbeit in der Industrie vielfach im Verschwinden begriffen
ist. Das soziale Bild, das sich daraus für München entrollt,
ist bei weitem nicht so proletarisch gefärbt, wie es von vielen
Männern unseres politischen Lebens behauptet wurde. Diese
Schattierung wird noch um eine Nüance heller bei der Be
trachtung, daß auch bei solcher Abgrenzung die als „prole
tarische“ bezeichnete Schicht noch sehr verschiedene Schichten